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03.09.14 - Von der Christebauerhütte (1640m) auf die Böse Nase (2227m), Reißeckgruppe

Die diesjährigen Wandertage der Moderatoren vom Gipfeltreffenforum standen zunächst unter keinem guten Stern. Ständig wechselnde Wetteraussichten mit zahlreichen Schauern drohten die Wandertage ins Wasser fallen zu lassen. Letzendlich hatten wir aber viel Wetterglück und -geschick beim Aussuchen der jeweiligen Touren und kamen ohne stärkere Regenfälle davon.

Einzig am Anreisetag hielt sich das Wetter gar nicht an die Vorhersage und statt der Auflockerungen am Nachmittag von Osten her zog es ab Mittag wieder zu und es gingen Regenschauer nieder. Die Großwetterlage zeigte ein hartnäckiges Tief über dem westlichen Balkan und der Adria, das von Osten her mit zunächst noch lebhafter Ostströmung feuchtmilde Luft heranführte. Nach schaurigem Start währten die Auflockerungen nur kurz, ehe neuerlich Schauerwolken heranzogen. Die Bewölkung zeigte sich allerdings relativ stratiform und so konnten wir zumindest Gewitter ausschließen. Mein mobiles Infrarotthermometer, das in Sekundenschnelle alles bis zur Wolkenuntergrenzentemperatur misst (bis -30°C), zeigte knappe Plusgrade in der Wolkendecke, wobei es kaum Temperaturschwankungen gab. Ich mutmaße, dass dies gegen Gewitter spricht, da man in einem Gewitter eher rasch sinkende Temperaturen (Verdunstungskälte, Abwinde) erwarten würde. Ich hoffe, dies nie in natura falsifizieren zu müssen ;)

Wir - Wolfgang, Günter und ich - starteten westlich von Spittal an der Drau und oberhalb von Göriach auf der Christebauerhütte (1640m), zu der ein schmaler, anfangs asphaltierter Fahrweg hinaufführt, der knapp 880 hm überwindet. Von dort führt der Weg anfangs über einen Forstweg im freien Gelände rasch nach oben.

Bild 1: Günter ergattert einen schönen Herrenpilz.

Bild 2: Blick in die trübe Kreuzeckgruppe.

Bild 3: Schafe.

Bild 4: Statt der erhofften Auflockerungen bildet sich über dem Unteren Drautal ein Schauer

Günter fragt noch skeptisch "Der zieht aber nicht hier her, oder?" und ich schaue in den Himmel, sehe die deutliche Ostströmung, und mir ist klar, dass der ziemlich genau hierher ziehen wird.

Bild 5: Weit ist es nicht mehr, die Böse Nase quasi direttisima vor uns.

Bild 6: Der Schauer entschließt sich zum Glück, südlich vorbeizuziehen.

Im Vordergrund biegt das Drautal nach Süden ab, links Goldeck (2142m) in der Latschurgruppe, rechts Kreuzeckgruppe, im Hintergrund Gailtaler Alpen.

Bild 7: Millstätter See und Unteres Drautal

Im Vordergrund rechts bewaldet der Hummelkopf (1929m), der südöstlichste Zacken der Reißeckgruppe. Hinter dem Millstätter See thront etwas links versetzt der Mirnock (2110m).

Während Günter dem anfangs etwas verborgenen Normalweg in mäßig steilen Serpentinen links herum auf den Gipfel folgt, gehen Wolfgang und ich nahezu direttissima über Steigspuren hinauf. Bei Nässe durchaus unangenehm, daher nur im Aufstieg zu empfehlen.

Bild 8: Reißeckgruppe

Die Schneegrenze liegt etwa auf 2400 m, viel höher hätte es an jenem Tag also gar nicht sein dürfen, darüber eine kompakte tiefliegende Wolkendecke, die den Blick auf den langen Kamm von Gmeineck (2592m, ganz rechts) über Roßkopf (2573m), Königsangerspitze (2639m) bis Hohe Leier (2774m) verbirgt.

Bild 9: Eindrucksvoller dagegen Gurglitzen (2352m) mit Kammkühen und Hocheck (2432m)

Rechts der Steilabfall ins Schotterkar.

Bild 10: Gipfelgras

Bild 11: Sonnblick (2515m) angezuckert, links Roßalm mit teils verlandeten Gletscherseen

Rechts der lange Hinteregggraben, der zur Roßalmscharte (2500) hinaufführt. Die Kleine Leier spitzelt rechts am Sonnblick vorbei, die Große Leier ist noch knapp in den Wolken.

Bild 12: Lehrbuch-Gletscherstufe mit mächtigen Felsblöcken.

Bild 13: Dimensionen

Bild 14: Herangezoomt

Bild 15: Blick auf den langen Kamm bis Hummelkopf

Ein unmarkierter Steig führt den Kamm hinunter.

Bild 16: Abstieg von der Bösen Nase, wo teils kräftiger Ostwind (geschätzte 50-60 km/h) wehte.

Bild 17: Tiefblick

Anschließend kehrten wir in der Christebauerhütte bei leckeren Fleischnudeln mit Sauerkraut ein, zeitweise regnete es leicht. Erst am späten Abend erreichten wir unser Quartier in Kartitsch, im Tiroler Gailtal.

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