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11.07.2014 Überschreitung Ahkarscharte (2315m) - Znachtal

Nach dem ursprünglichen Wetterbericht von Mittwochabend noch der brauchbarste Tourentag, nur geringes Schauerrisiko. Allerdings zog eine Okklusion von Nordwesten gegen die Nordalpen, wenn auch westlicher über Nordtirol. Entsprechend lebhafter Nordwestwind in Kammlagen. Das hätte mir für unsere geplante Tour schon eine Warnung sein müssen.

Auch das Himmelsbild am Freitagmorgen versprach keine günstigen Bedingungen für die geplante Kalkspitzentour im Weisspriachtal:

Bild 1: Die Bewölkung im Göriachtal zeigt typische Leebewölkung (glatt, laminar an der Unterseite mit Andeutung von lenticularis in der Bildmitte), also weiterhin Nordföhn.

Das heißt an sich trockenes Wetter, gilt aber nur für den Talausgang. Da wir uns am Alpenhauptkamm befanden, drückte es immer wieder feuchte Luft gegen die Gebirgskämme, die jeden Tropfen auspressten. Entsprechend blieben die Gipfel in Hauptkammnähe ganztätig wolkenverhangen, während sonnige Auflockerungen im südlichen Lungau zu beobachten waren.

Glück im Unglück: Durch die dichte Bewölkung und wenig Sonne konnte sich die Atmosphäre kaum aufheizen und hielt das Gewitterrisiko gering.

Wir starten im Weisspriachtal auf ca. 1250 m am Parkplatz, wo das Znachtal nach Nordosten abzweigt. Von dort werden wir am Nachmittag absteigen. Bis zum Parkplatz allerdings stoßen wir auf ein überraschendes Hindernis. Eine Schranke mit Münzautomat, der 4 Euro verlangt, allerdings nur Münzen zulässt. Mit Mühe und Not kratzen wir das Geld für vier Autos zusammen - sonst hätten wir umdrehen müssen. Ein dezenter Hinweis am Talanfang, dass man hier Münzen braucht, wäre nicht unnötig ...

Zunächst geht es relativ eben ins Weisspriachtal hinein, vorbei an Granglerhütte (1320m), Ulnhütte (aufgelassen) bis zur Abrahamalm (1584m).

Bild 2: Herrliche Blumenwiese:

Bild 3: Neugierige, aber brave Kühe.

Bild 4: Weiße Wand

Bild 5: Kurz vor der dem Ende des Forstwegs, ehe der Steig zum Oberhüttensattel beginnt.

Bild 6: Die Wolken senken sich weiter ab, lockern dafür nach Süden zu stärker auf (Nordföhn), wir machen eine kurze Pause, der Wind bleibt unangenehm böig.

Bild 7: Herrliche postglaziale Landschaft ...

Bild 8: Die Lungauer Kalkspitze versteckt sich in den Wolken.

Bild 9: Wir haben den Oberhüttensattel (1866m) erreicht, die Oberhütte (1845m) liegt am Nordufer. Der weitere Aufstieg führt südlich des gleichnamigen Sees zur Ahkarscharte.

Bild 10: Es beginnt bereits zu tröpfeln, die Wolkenuntergrenze liegt auf rund 2100 m.

Bild 11: Beim Aufstieg zur Ahkarscharte, der Steig windet sich steil, aber unschwierig durch die Flanke, und nützt eine Schwachstelle zwischen Meregg (2235m) und den nordwestlichen Ausläufern der Lungauer Kalkspitze aus.

Bild 12: Das erste Altschneefeld oberhalb des Steiges auf rund 1900 m.

Bild 13: Der Aufstiegsweg ist gut zu erkennen:

Bild 14: Der Weiterweg verschwindet in den Wolken.

Bild 15: Über den Oberhüttensattel ziehen plötzlich kompakte Nebelwolken südwärts, dabei frischt der Nordwind lebhaft auf.

Rasch sinkt die Wolkenuntergrenze weiter ab. Kurz, bevor der Steig flacheres Gelände der nächsten Steilstufe erreicht, kommen zwei unangenehme Stellen. Hier ist der Steig vorübergehend steil, etwas ausgesetzt und bröselig. Zudem durch den einsetzenden Regen schon leicht schmierig. Wirklich nur ein kurzer Abschnitt, aber im Abstieg sicherlich unangenehm zu gehen.

Bild 16: Der Zahn der Zeit hat am Kalkgestein genagt ...

Bild 17: Kurz vor der Ahkarscharte (2315m) zeigen sich mächtige Altschneefelder.

Bild 18: Die Scharte ist erreicht. Es regnet mäßig, vorübergehend sogar mit Eiskörnern.

An einen Aufstieg zur Steirischen Kalkspitze (2459m) bzw. Lungauer Kalkspitze (2471m) ist nicht zu denken. Keine Sicht oben, rutschiger Boden und unüberschaubare Altschneefelder. Wir beschließen, gleich weiterzugehen.

Der Weiterweg bis zum Znachsattel gestaltet sich recht interessant. Dichter Nebel. Zunächst verläuft der Steig auf einem Schotterrücken, wobei es durch den Nebel ausgesetzter wirkt als es wirklich ist. Zwischendrin sind tiefe Dolinen sichtbar, in die man besser nicht hineinfallen sollte. Trotz Regen (wir sind bestens ausgestattet) hat die Landschaft etwas für sich, und wir erreichen problemlos den Znachsattel (2059m). Hier zweigt der Steig zur Giglachseehütte (1955m) ab.

Bild 19: Kurz nach dem Sattel ist auch das einzige, größere und zudem leicht abschüssige Altschneefeld zu überqueren, das noch locker einen Meter Mächtigkeit und mehr aufweist.

Bild 20: Von unten betrachtet:

Nach dem letzten Schneefeld geht es durchwegs harmlos weiter, von Steilstufe zu Steilstufe ändert sich die Landschaft, sehr abwechslungsreich und in der Fauna sehr vielfaltig.

Bild 21: Hier geht der Blick zum Schatzbühel (1919m), ein kleiner Gupf auf einer Seitenmoräne.

Bild 22: Interessant auch dieser verlandete See, mit einem kümmerlichen Rest ganz hinten, und mehreren Seitenmoränen, auf denen die Kühe grasen.

Bild 23: Auch diese Steilstufe wird überwunden ...

Bild 24: Dann folgt ein angenehmer Grasweg...im Hintergrund die Blutspitze (2626m).

Hier zweigt auch weiter unten der Knappensteig zur Zinkwand (2442m) ab, unmarkiert und im wilden Gelände mit reichlich Altschnee wie seit Jahren nicht mehr.

Bild 25: Unerwartete Jausenstation.

Das Pächterehepaar lädt uns auf einen frischen Walderdbeerlikör (!) ein, der mit Wodka angesetzt wurde. In der Wodkaflasche daneben befindet sich ebenso süffiger Zirbenschnaps. Entsprechend beschwingt steigen wir ins Tal ab ...

Bild 26: Wasser in Hülle und Fälle

Bild 27: Rückblick zur Greinmeisterhütte (1620m), im Hintergrund rechts das Engelkar mit Engelkarspitze (2518m) links.

Bild 28 und 29: Freilaufende Pferde aus dem Musical ''Hair''.

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Bild 30: Hohe Wasserfälle, die zwischen Blutspitze und Hundstein (2614m) hinabschießen.

Bild 31: Richtung Talschluss hängen weiterhin die tiefen Quellwolken.

Bild 32: Links das Karnereck (2380m), rechts der Blasriegel (2228m).

Das Große Gurpitscheck (2526m), auf dem ich im September 2012 stand, wird von den Wolken verhüllt.

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