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12.07.2013 - Sechs-Gipfel-Runde von Mürzzuschlag zum Semmering-Pass

Eckdaten:

  • Wegführung: Mürzzuschlag (670m, 8.30) - Große Scheibe (1473m, 10.15) - Tratenkogel (1565m, 11.25) - Kampalpe (1535m, 12.15) - Ochnerhöhe (1399 m, 13.22) - Ziereck (1316m, 13.36) - Pinkenkogel (1292m, 14.17) - Semmering Bf (895m, 15.15)
  • Länge: 22,0 km
  • Höhenmeter:: 1400 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): 7 Std. (ca. 30 min Pause)
  • Schwierigkeit: -

Von der langen Anreise ließ ich mich nicht abschrecken und sprang um 7.03 in den pünktlich abfahrenden RJ, der um 8.28 in Mürzzuschlag ankam. So gesehen ist die Anreise noch kürzer und bequemer als zu Schneeberg, Rax und viele anderen "Wiener Hausberge". In Mürzzuschlag angekommen startete ich direkt beim Bahnhof, wo der Weg zur Großen Scheibe (1473m), dem Hausberg Mürzzuschlags, hervorragend ausgeschildert ist. Zudem war ich mit der BEV-Karte Semmering-West im Maßstab 1:25 000 ausgerüstet, sodass ein Verirren schwieriger war als sonst. Bereits im Ortsgebiet von Mürzzuschlag macht man ordentlich Höhenmeter. Ich legte dazu einen flotten Schritt mit 100 hm/10min an den Tag, und genoss das passende Wetter dazu - für Hochsommer wie ein Sechser im Lotto: nur +10 Grad in 1500 m, mäßiger Nordwestwind am Kamm und eine herrlich trockene Luft. Einzig der streifende Höhentrog mit hartnäckigen Quellwolken machte der Fernsicht einen Strich durch die Rechnung.

Insgesamt war es eine schöne, einsame Tour. Begegnet bin ich unterwegs einer Einheimischen beim Aufstieg zur Scheibe (die mir entgegenkam), einem älteren Wanderer am Gipfel der Scheibe und einem Pensionisten-Ehepaar am Gipfel der Kampalpe.

Bild 1: Mürzzuschlag

Kurz vor Ende der Asphaltstraße und Abzweigung in den Wald bietet sich ein schöner Blick ins Mürztal, mit dem Ganzstein (871m) links und den Fischbacher Alpen im Hintergrund (Steirisches Hügelland).

Bild 2: Schöner Steig

Der Steig macht keine Kompromisse und zieht sich meist entlang der Falllinie den Berg hinauf.

Bild 3: Steiler Steig

Auf recht genau 1100 m Seehöhe verlasse ich den bis dahin noch breiteren Weg und gehe nun immer steiler werdend den Kamm hinauf. Eine andere Möglichkeit wäre aufgrund von Waldarbeiten auch nicht umzusetzen gewesen.

Bild 4: Hochschwab-Massiv

Der erste, prächtige Ausblick gen Westen, mit dem Hochschwab-Massiv in voller Länge, neben dem Hauptgipfel in der Bildmitte sind auch Ringkamp (2153m) und Hochweichsel (2006m) rechts deutlich zu erkennen.

Bild 5: Mürzzuschlag II

Auch das gesamte Ortsgebiet von Mürzzuschlag breitet sich vor mir aus, im Hintergrund rechts lugt der Hochlantsch hervor.

Bild 6: Nach Norden zu ist der Gipfelblick vom Wald beeinträchtigt.

Dennoch sind Heukuppe und Raxenmäuer klar zu sehen.

Bild 7: Schneealpe und Raxalpe

Links die Naßwand, der verdeckte Naßkamm und rechts der Grabnergupf (1553m), im Hintergrund der Sonnleitstein mit Felsgipfel (Westflanke).

Bild 8: Panorama Süd.

Osser und Hochlantsch im linken Bereich, Rennfeld links der Bildmitte bei Bruck a.d. Mur und in der Bildmitte hinten die Lavanttaler Alpen in 70-100 km Entfernung. Bei klarer Sicht sind theoretisch die Nockberge (150 km entfernt) zu sehen, dafür müsste ich aber an der Kontrastschraube drehen und es entspräche nicht mehr dem, was ich tatsächlich sah.

Ich halte mich nicht lange am Gipfel der Scheibe auf, immerhin liegt noch ein langes Wegstück vor mir. Unterhalb vom Beeralpkogel (1481m) wird der Weg vorübergehend beschwerlich, da hier Unmengen an gebrochenen, geköpften und geworfenen Fichten herumliegen. Schuld daran trägt der Schneebruch vom vergangenen Winter. Einen Sturmschaden schließe ich nahezu aus.

Bild 9: Tohuwabohu

Bild 10: Was vor mir liegt

Zwischendurch ergeben sich immer wieder nette Ausblicke auf den weiteren Weg, wie hier auf den Tratenkogel (auch: Drahtenkogel) links, mit der Hohen Wand (1409m) als vorgelagertem Felsgupf, und dem Windmantel (1535m) mittig, eigentlich der siebte Gipfel, aber ohne Markierung (oder ich bin schasaugert).

Bild 11: Schneealpe

Kurz nach dem Beeralplkogel bietet sich ein wunderschöner Blick zur Schneealpe

Bild 12: Fadenkamp (Ybbstaler Alpen) rechts an der Veitsch vorbei.

Bild 13: Einer von vielen Wegweisern

Bild 14: Forstweg auf dem Weg zum Tratenkogel

Bild 15: Überraschenderweise gibt es am Kamm Moorteiche.

Bild 16: Der höchste Gipfel liegt nun direkt vor mir

Der Weg führt direkt der Falllinie entlang hinauf, um ab dem geschlägerten Waldstück in einen schmalen Steig überzugehen, vorbildlich gut markiert.

Bild 17: Zuvor werfe ich einen Blick auf die Abbrüche der Preinerwand (Rax)

Bild 18: Links die Schneealpe mit Ameisbühel, rechts die Rax (Heukuppe, Predigtstuhl, usw...)

Bild 19: Rückblick

Retour ist es nicht minder beeindruckend, der Forstweg entlang des Kamms, im Hintergrund Hochschwab, Veitsch und rechts die Schneealpe, dazwischen allerhand weiterer Hopfel, ganz links ließ sich am Horizont noch der Seckauer Zinken (80 km entfernt) erahnen, sowie Gipfel in den Ennstaler Alpen.

Bild 20: Unspektakulär

Es mutet wie eine Ironie des Schicksals an, dass der höchste Gipfel (Tratenkogel, 1565m) meiner Runde komplett bewaldet ist und daher keine Aussicht bietet, während der Pinkenkogel (1292m) der niedrigste Gipfel ist, und dafür den alpinsten Anstieg (sehr felsig) aufweist.

Bild 21: Durchs Unterholz

Der weitere Verlauf zum Windmantel und Kampalpe ist ein wahrer Genussweg. Sehr schmal, teils verwachsen führt der Steig hinab und hinauf. Dennoch stets gut markiert, aber wohl recht selten begangen.

Bild 22: Kampalpe

Vom höchsten Punkt der Kampalpe (1535m, das Gipfelkreuz steht etwas niedriger) sieht man das Mürztal hinab, ganz rechts Hochschwab.

Bild 23: Nach den vielen, flachen Kogeln bricht die Kampalpe im Gegensatz dazu steil ins Mürztal ab.

Bild 24: Felsen

Bild 25: Der eigentliche Gipfel.

Auch jetzt zeigt sich wieder, wie abwechslungreich diese Kammwanderung ist, denn über die Kuhwiese hinweg sagt auch der Schneeberg guten Tag.

Bild 26: Schneeberg-Blick mit Klosterwappen

Bild 27: Zwischen Kampalpe und Kerschbaumkogel (1480m, nicht am Weg) bis zur Ochnerhöhe zieht sich ein endloser Waldweg

Oft auf gleicher Höhe bleibend und fast durchwegs dicht bewaldet, dennoch irgendwie romantisch.

Bild 28: Ein knorriger Bergahorn

Bild 29: Und auch dieser Vertreter sah ziemlich alt aus.

Bild 30: Irgendwann tauchte das "Gipfelkreuz" der Ochnerhöhe auf.

Bild 31: Und kurz darauf das Ziereck.

Bild 32: Unmittelbar am Kamm wurde der Wald lichter.

Stets in Begleitung die rotweißrote Markierung des Fernwanderwegs, und die Landesgrenze zwischen Niederösterreich und der Steiermark in schwarzweiß und Zahlen (Kilometer-?) Angaben, die ich nicht verstand.

Bild 33: Kurz vor dem Pinkenkogel wird das Steinfeld sichtbar, im Hintergrund Neusiedler See.

Bild 34: Am Pinkenkogel-Aufschwung auch das alpinste Stück.

Bild 35: Der Pinkenkogel selbst wieder unspektakulär mit Marterl und keiner Aussicht

Bild 36: Schneeberg, Kreuzberg und Adlitzgräben

Beim Abstieg zur Semmering-Passhöhe zeigt sich wiederholt der Schneeberg, im Vordergrund unten die Adlitzgräben, über die sich das Weltkulturerbe Semmering-Bahn zum Pass hinaufschwingt, sowie der mittelhohe (maximal 1000 m) Kreuzberg, den ich am Ostermontag (1.April) noch im Tiefschnee bewanderte. Eine Ebene dahinter Mittagstein und Krummbachstein.

Nach knapp sieben Stunden erreichte ich den Bahnhof Semmering und warte geduldig anderthalb Stunden auf den RJ, um den Tag mit einem Bier ausklingen zu lassen.

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