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13.07.2013 - Wachauer Höhenweg über Sandl (723m)

Eckdaten:

  • Wegführung: Dürnstein (209m, 11.20) - Sandl (723m, 13.55) - Weißenkirchen (205m, 15.20)
  • Länge: 18,0 km
  • Höhenmeter:: 900 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): 4 Std. (keine Pause)

Die vorgestellte Tour war mehr ein Training als ein Genuss - durch selbst auferlegten Zeitdruck, aber auch durch äußere Umstände dazu gezwungen. Um länger schlafen zu können, wollte ich den Zug um 8.54 nach Krems nehmen, der auch planmäßig abfuhr, aber unfallbedingt zwischen Langenlebarn und Tulln fast 46 Minuten lang auf der Strecke stand, die ersten zwanzig Minuten ohne Durchsage, dann "betriebliche Störung" (ach nee!), dann "wegen einer betrieblichen Störung wird sich die Weiterfahrt verzögern" (ach nee!!), statt Auskunft über mögliche Anschlüsse zu geben. Die Wachaubahn nach Weißenkirchen habe ich natürlich verpasst und musste in den überfüllten WL1 Richtung Melk einsteigen, wodurch ich schließlich mit einer Stunde Verspätung in Dürnstein startete. Da ich abends noch was vor hatte, war mein Zeitfenster entsprechend kurz. Ich ließ auch mehrere Aussichtspunkte sausen, z.B. Starhembergwarte, Vogelsberg (Kanzel) und Sandl-Aussichtswarte.

Die Wanderung stand also insgesamt ganz in Zeichen des sich auspowern, entsprechend machte ich auch kaum nennenswerte Pausen, vom Fotografieren abgesehen.

Bild 1: Gleich zu Beginn gibt es Farbenprächtiges zu bewundern (Lilie).

Bild 2: Unterhalb der Ruine Dürnstein, die (sowohl der Ort) von Touristen überlaufen war.

Bild 3: Teile der mittelalterlichen Stadtbefestigung.

Bild 4: Der zerklüftete Vogelbergsteig, im Hintergrund links der Sandl (723m)

Bild 5: Weißenkirchen mit der mächtigen gotischen Wehrkirche, das heutige Ziel

Bild 6: Weit ist der Sandl entfernt, und bis dahin sollte es noch unzählige Male bergauf und bergab gehen.

Bild 7: Im Vordergrund Vogelsberg, im Tal Rossatz und Weißenkirchen - Weltnaturerbe Wachau

Bild 8: Rossatz

Rossatz weist Reste des römischen Limes (3. Jahrhundert) auf sowie mehrere Kirchen, die bis in die Romanik zurückreichen.

Bild 9: Glockenblume (blau)

Bild 10: Aster?

Bild 11: Wegweiser, der Sandl war gar nicht angeschrieben - ich fand den Weg dank meiner Karte trotzdem.

Bild 12: Hinauf ging es in die Hochebene

Bild 13: Weissfleckwidderchen

Danach war Wegfindung angesagt, den die blaue Markierung im Wald verlor sich nach kurzer Zeit im Unterholz, schlecht gepflegter Weg, viel herumliegendes Geäst. Ich kämpfte mich durch, und gab irgendwann entnervt auf und ging das restliche Stück auf der Straße bis zum Sandlbauer.

Bild 14: Sandlbauer, wo man den Schlüssel für die Aussichtswarte bekommt

Ich wollte von der Warte gleich weitergehen, weshalb ich den Schlüssel nicht holte. Zudem dachte ich, dass man auch so zumindest etwas Aussicht hat - was leider nicht der Fall war. Die zehn Minuten Umweg (Schlüssel zurückbringen) hätte ich locker haben können - das Einzige, was mich wirklich im Nachhinein ärgerte.

Bild 15: "Gipfelwiese"

Denn die Fernsicht konnte sich wirklich sehen lassen, mit Wienerwald in über 60 km Entfernung am Horizont.

Also stieg ich auf, stellte fest, dass Spinnweben am Türschloss hingen (wohl längere Zeit keiner mehr oben gewesen, was wirklich verwunderlich ist für den genialen Standpunkt) und ging vom zweithöchsten Gipfel der Wachau gleich wieder hinab.

Bild 16: Wienerwald

Ganz rechts der Höhenzug könnte der Schöpfl (893m, 50 km) sein, links davon als dünne Linie am Horizont schaut ein weiterer Berg heraus, nach dem udeuschle-Bestimmungstool handelt es sich um den Hohen Lindkogel (834m, 67 km).

Bild 17: Lupine

Bild 18: Am Fuß vom Sandl- noch oberhalb des Höhenwegs, ergeben sich immer wieder schöne Blicke in die Wachau.

Bild 19: ... und südlichere Kammzüge

Dann nahm ich vom unmarkierten Forstweg eine Abkürzung durch den Wald, weil ich eine ausladende Kurve sparen wollte. Ich sah den markierten Forstweg (Wachauer Höhenweg) schon durchschimmern. Leider erwies sich die Abkürzung, in meiner Karte noch als Karrenweg eingezeichnet, als vollkommen zugewachsen, und leider überwiegend Brennnessel und Dornengewächse. Beim Ausweichen durchs Unterholz zerriss ich, ohne es zunächst zu bemerken, eine meiner Laufsocken - wohl blieb ich irgendwo hängen - bis ich - weitgehend brennnesselfrei - am Weg ankam.

Nach dem letzten Anstieg auf knapp 500 m ging es schattig und von aggressiven Gelsenschwärmen verfolgt im Eiltempo hinab in den Ort Weißenkirchen. Die letzten Meter durch den Wald rannte ich, weil es um mich herum nur so surrte. Übrigens legte ich die gesamte Strecke mit Laufschuhen zurück, Trekkingschuhe sind auch günstig, Bergschuhe unnötig.

In Weißenkirchen angekommen herrschte unangenehm viel Verkehr in den engen Gassen, dazu hatte ich ausgerechnet den Kirtag erwischt, d.h. zu den Unmengen an Touristen gesellten sich Unmengen an Kirtagbesuchern. Ebenso wie bereits in Dürnstein musste die Stadtbesichtigung entfallen, weil mir einfach zu viel los war. Ich beschränkte mich auf wenige mittelalterliche Profanbauten, wovon es in Weißenkirchen wirklich reichlich gibt und sich ein neuerlicher Besuch schon deswegen lohnt.

Bild 20: Mittelalterliche Rundbögen

Bild 21: Gotische Fenster und Türen.

Bild 22: 1335 errichteter Teisenhoferhof

Bild 23: Burgstiege

Bild 24: Fresken aus der Renaissance-Zeit

Bild 25: Enge Gassen, leider zugelassen für den motorisierten Verkehr

Bild 26: Wehr- und Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt, erbaut 1502, der kleine Turm stammt aus dem Jahr 1330

Im Gastgarten des Gasthaus Weiße Rose (rechts) ließ ich die Wanderung ausklingen, und fuhr um 16.25 mit dem Bus WL1 nach Krems zurück.

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