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28.10.13 Von Schlagl über Otter und Sonnwendstein zum Bf. Semmering

Eckdaten:

  • Wegführung: Schlagl-Bushaltestelle (800m, 9.20) - Großer Otter (1358m, 10.50) - Mitterotter (1297m, 11.25) - Schanzkapelle (12.00) - Göstritzgraben (790m) - Gebirgsjägersteig (13.00) - Sonnwendstein (1523m, 14.30) - Almensteig - Passhöhe (985m) - Bahnhof Semmering (895m, 16.05)
  • Länge: 18 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1500 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): ca. 6,5 Stunden
  • Schwierigkeit: keine

Eine Tour, die ausgiebige Planung voraussetzte. Ich hatte verschiedene Optionen verworfen, nachdem nachts Regenschauer durchzogen und tagsüber mit dem starken Südwestwind längere wolkige Phasen auf den größeren Gipfelhöhen zu befürchten waren. Daher fiel meine Wahl auf den Semmering, wo die Temperaturprognosen zudem laue 20 Grad und mehr rechneten. Zunächst gings mit dem Bus 1734 von Gloggnitz hinauf nach Schlagl. Unterwegs fuhren wir an einem frischen Autounfall vorbei. Eine Frau mittleren Alters war auf der regennassen Fahrbahn zu schnell in der Kurve und war gegen die Felsen geprallt. Die Frontseite Totalschaden, die Autoteile von der Front lagen zuerst auf der Fahrbahn, teils aber auch am Straßenrand. Der Frau ist zum Glück zumindest körperlich nichts passiert. Nachdem wir uns dessen versicherten und der Busfahrer noch zu uns sagte "das ist ein wunderschöner Berg im Sommer, aber im Herbst ist es gefährlich wegen der Nässe!", gings weiter zu meinem Zielort Schlagl.

Bild 1: Kleiner Otter (1300m) und Sonnwendstein (1523m)

Wie sich herausstellte, hab ich den Weg zum Kleinen Otter verfehlt. Der Sonnwendstein war das zweite Ziel später.

Bild 2: Verfallenes Bauernhaus.

Dann begann die große Wegsuche. Ich erwischte einen verfallenden Karrenweg zu früh, bemerkte meinen Irrtum rasch, aber ging weiter, weil es schön steil hinaufging und der Weg nicht im Unterholz endete. Nach längerer Querfeldeinpassage stieg ich auf den Forstweg, einer von vielen, wobei manche leider ein totes Ende aufweisen und es keine Markierungen gibt - nur Hinweistafeln (irgendwann).

Bild 3: Vom Forstweg ein erster Blick zur Gahns und zum Schneeberg.

Bei einem Bildstock waren Steigspuren erkennbar, die an einer verfallenen Hütte (irgendwas mit Franz ...) vorbeiführten und sich kurz darauf im steilen Grashang verloren. Wuascht, also wieder querfeldein bis zum nächsten Forstweg.

Bild 4: Dort zweigte der Heinzsteig ab - schmal, aber schön zu gehen und gelegentlich auch markiert.

Am Ausgang des Heinzsteigs am nächsten Forstweg sah ich keine Hinweistafeln mehr, suchte zwei mal in beide Richtungen ab und ging dann doch wieder querfeldein bis zum Gipfel.

Bild 5: Sicht in die Trockene Ebene, unten links Gloggnitz, rechts Pottschach-Ternitz

Bild 6: Sonnwendstein, Eselstein und Gahns

Bild 7: Rax und Schneeberg, der Hohe Hengst erscheint wie ein eigener Berg.

Bild 8: Weitere Ziele

Rechts der Kleine Otter, mittig Sonnwendstein.

Bild 9: Durch den Einschnitt des Höllentals bildet sich (v.l.n.r.:) eine Sichtachse mit Obersberg (1467m), Türnitzer Höger (1372m) und Hohenstein (1195m, 50 km)

Auf gut sichtbarem Steig gehe ich zunächst deutlich hinab zu einer Almwiese.

Bild 10: Idyllische Wiese

Bild 11: Ich folge auf deutlichen Steigspuren dem Kammweg.

Bild 12: Und erreiche kurz darauf den Mitterotter (1297m) mit schnuckeligem Gipfelkreuz.

Danach habe ich mich leider beim Abstieg vertan, als ich der Gemeindegrenze (rote Stangen) folgte, und zu weit nach Norden geriet. Plötzlich sah ich einen beginnenden Forstweg und hatte vor mir die Burg Wartenstein im Tal. Ich wollte aber nach Westen. Karte raus, überlegen, zögern, ich stieg wieder hinauf zum Kamm und dann auf der vermeintlichen Nase des Kleinen Otters ab, den ich zu diesem Zeitpunkt aber nicht einmal erreicht hatte. Irgendwo zwischendrin stieß ich gelegentlich auf Steigspuren und wähnte mich richtig. So oder so - ich kam am Weg heraus, der zur Schanzkapelle (1737 erbaut) führt, das zählte. Von dort gings steil, aber auf schönem Weg in den Göstritzgraben, wo ich mit 790 m die tiefste Seehöhe meiner Tour durchschritt.

Bild 13: Verlassen wirkt die Jagdhütte inmitten des geschlägerten Walds.

Bild 14: Die steile Westflanke des Kleinen Otters

Bild 15: Nach einem längeren, fast ebenen Wegstück stieß ich auf den Wegweiser zum Sonnwendstein

Bild 16: Neben dem Kreuzweg gab es auch ältere Kreuze zu sehen, hier eine Verstorbene zur Zeit des Kriegsende 1945

Bild 17: Einstieg zum Gebirgsjägersteig

Diesen beschritt ich zuletzt im Vorjahr (ebenfalls Herbst), und wollte ich ohnehin einmal im Aufstieg gehen. Der Vorteil ist der Wechsel aus steilen Kehren und flacheren Passagen, sodass man ordentlich an Höhe gewinnt, sich zwischendurch aber auch ausruhen kann.

Bild 18: Zwischendurch ergeben sich nette Tiefblicke zur Bröselbrücke Schottwien.

Bild 19: Und zur Raxalpe sowie Pollereswand

Bild 20: Weiter oben wird der Steig felsiger, aber niemals ausgesetzt. Etwas Trittsicherheit schadet auf dem schmalen Steig dennoch nicht.

Bild 21: Nachmittagssonne am Gipfelaufbau des Sonnwendsteins.

Bild 22: Schneealpe und Rax

Links spitzt der Dürrenstein (1878m, 62 km) durch, weiter links Tonion (1699m, 37 km), ganz links die südlichen Ausläufer des Tonion.

Bild 23: Raxalpe in voller Länge, im Vordergrund Kreuzberg

Bild 24: Rückblick auf Großen Otter, Mitterotter und verschmähten Kleinen Otter.

Bild 25: Dunstschicht im Wiener Becken, stürmisch wars heroben.

Bild 26: Zoom auf das Klosterwappen, mittig Hochgang und Stadelwand. Meine Tour vom 13. Oktober (via Stadelwandleiten)

Links vom Schneeberg Hinteralm (1311m) in 42 km Entfernung, weiter links im Dunst Teile der Wachau in ca. 100 km Entfernung.

Bild 27: Trotz Dunst wird der Hochschwab sichtbar:

V.r.n.l.: Veitsch, Hochweichsel (2006m), Ringkamp (2153m), Hochschwab-Gipfel im Dunst und unter Quellwolken.

Bild 28: Otterfamilie und Bucklige Welt im Hintergrund.

Nachdem es sehr windig ist und die Dunkelheit schneller kommt als an den Vortagen, steige ich über den Almensteig ins Tal ab. Dem Forstweg folge ich nach Westen zur Passhöhe. Dieser hat die Unart, zwei Graben komplett auszugehen und dabei nochmal gut 150 hm Anstieg zu verzeichnen. Die spüre ich dann schon in den Knochen.

Bild 29: Ein letzter Blick zum Klosterwappen.

Bild 30: Und zum Sonnwendstein, auf dem ich keine 90 min vorher oben war.

Um 16.05 etwa erreiche ich den Bahnhof und freue mich auf das Bier im RJ, der mich um 16.45 nach Meidling zurückbringt.

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