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14.09.13 Greim (2474m), Wölzer Tauern

Eckdaten:

  • Wegführung:
  • Länge: 6,5 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 800 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): 4,5 Stunden
  • Schwierigkeit: keine
Auch der dritte Tourentag hatte mit schwierigen Wetterbedingungen zu kämpfen. Zwar verhießen die Prognosen einen Abzug der Restwolken, da sich das verursachende Höhentief im Tagesverlauf rasch nach Osten bewegen sollte. Doch im Gegensatz zu den Prognosen drei bis vier Tage davor näherte sich von Westen eine schwach wetterwirksame Warm- bzw. Okklusionsfront, die sich an die Alpennordseite anlegen sollte. Das Zeitfenster dazwischen war denkbar kurz.

Bild 1: In der Früh herrschte zunächst eine bestechende Fernsicht:

Der Hochstuhl (2237m, höchster Karawanken-Gipfel) in 93 km Entfernung - doch woher kommen die hohen Wolken rechts daneben?

Bild 2: Ich wende den Digitalzoom an und verstärke den Kontrast: eindeutig eine Gewitterwolke

Über dem Binnenland sind Gewitter um diese Jahreszeit und Uhrzeit, 7.00 in der Früh, sehr selten, da der thermische Antrieb fehlt. Das zugehörige Satellitenbild (Quelle: sat24.com) bestätigt meine Vermutung:

Das einzig hochreichende Wolkengebilde, das als Gewitterwolke in Frage kommt, befindet sich vor der Südspitze von Istrien unweit der Stadt Pula, und das sind immerhin 260 km Distanz!

Nach diesem Aha-Erlebnis fahren wir schließlich über Oberwölz weiter bis in die Vordere Pöllau, am Fuß des Greim.

Bild 3: Oberwölz im mittelalterlichen Gewand

Stadtmauer aus dem Jahr 1298, Stadtpfarrkirche (1280m) und Spitalskirche (1430m) - sonst findet man - auch auf den Websiten der Stadt selbst - leider sehr wenig über die historische Architektur.

Bild 4: Greim

Am Fuße des Greim beginnen die Überlegungen. Immer noch halten sich über den Niederen Tauern zahlreiche Restwolken, die nur zaghaft aufbröseln. Als Alternative werden Gstoder und Kreischberg genannt. Ich bin zuversichtlich, dass die Restwolken sich weiter lichten, da das zugrunde liegende Höhentief nach Osten abzieht - das ist für mich Fakt. Andi ist dagegen überzeugt, dass sich ganztägig in Gipfelhöhe Wolken halten werden. Letzendlich haben wir beide Recht gehabt, die Wolken lösten sich zwar auf, allerdings kamen am frühen Nachmittag schon jene der Warmfrontokklusion (or whatever) nach.

Ein weiteres Problem war der gefallene Neuschnee oberhalb von etwa 2100 m, der das Blockwerk in Schmierseife verwandelte. Zum Glück verlief der Normalweg nicht allzu steil beim letzten Gipfelaufschwung und der zunehmende Sonnenschein schmolz den Neuschnee weg wie Butter.

Bild 5: Können diese Augen lügen?

Bild 6: Die Kühe genießen - unwissentlich - die letzten Stunden auf der Alm.

Denn während wir unterwegs sind, kommt der Viehtransporter und bringt sie ins Tal.

Bild 7: Greimhütte, rechts der Greim, links der Sandkogel, über den wir absteigen. Die Greimrinne (mittig) überqueren wir auf halber Höhe (weglos).

Bild 8: ??

Bild 9: Die sonnigen Phasen projezieren Pastellfarben auf den Eselberg.

Bild 10: Denkmal auf 1981 m

Bild 11: Nochmals der Eselberg mit seinen Gehöften

Bild 12: Talboden (St. Peter am Kammersberg, 860m), gegenüber die 1870m hohe Stolzalpe

Im Hintergrund entfaltet sich ein prachtvolles Panorama über die Steiner Alpen (links der Mitte) in gut 100 km Entfernung, weiter rechts setzen die Karawanken fort.

Bild 13: Koralpe von einer ungewohnt spitzen Seite: Großer Speikkogel (2140m) in knapp 80 km Entfernung

Bild 14: Bald ist die Schneegrenze erreicht.

Bild 15: Wolfgang und Andreas im Gegenlicht.

Bild 16: Elisabeth beim Aufstieg - die Schneereste mehren sich

Bild 17: Zwei Gebirgstypen

Im Vordergrund die sanften Gipfel der Nockberge, mit Schwarmbrunnhöhe, Prankerhöhe, Goldachnock

Im Hintergrund die rauen Julischen Alpen: mittig Triglav (2863m, 100 km), ganz links Mittagkogel (2145m, 84 km), links Veliki Rjavina (2530m, 97 km), rechts Shkrlatica (2738m, 94 km), Spik (2472m) und Razor (2601m), ganz rechts schauen noch die Spitzen von Zadnij Prisojnik (2392m) und Prisojnik (2547m) heraus.

Bild 18: Links Schoberspitze (2423m) mit nennenswertem Neuschnee

Bild 19: Schlussanstieg

Der Neuschnee gestaltet den Normalweg nicht nur mühsam und rutschig, sondern verdeckt auch die Markierungen. Letzendlich aber auch egal, denn nach oben führen alle Wege.

Bild 20: Nur noch wenige Höhenmeter zum Gipfel - die gute Laune kehrt zurück

Bild 21: Niedere Tauern (Schladminger Tauern)

Im Vordergrund die Rettlkirchspitze (2475m), das ursprüngliche Tagesziel - wegen Neuschneeauflage am Grat und stürmischem Nordwestwind endgültig verworfen. Dahinter verdecken die tiefen Wolken leider den Dachstein, der nur 45 km entfernt ist.

Bild 22:Was für eine wilde, einsame Landschaft

Der Obere Almboden als Seitental, umrundet von Melleck (2365m, links), Hochwart (2301m, mittig), Talkenschrein (2319m) und Schoberspitze rechts. Im Hintergrund verdecken die tiefen Wolken das Tote Gebirge.

Bild 23: Blick Richtung Lungau und Nockberge, ganz links nochmals Julische Alpen

Bild 24: Kalt war's hier oben

Bild 25: Das Kälteempfinden der Einheimischen ist anders

Bild 26: Wolfgang unterm Kreuz

Bild 27: Vom etwas geschützteren Standort aus

Bild 28: Gipfelbestimmung durch Experten

Bild 29: Beim Abstieg ist der Schnee am weichen.

Bild 30: Rettlkirchspitze, Funklscharte und Straßeck

Bild 31: Wenn man Fotografen beim fotografieren fotografiert.

Hinter der Rettlkirchspitze werden die Wolken wieder dunkler, der Zwischenhocheinfluss lässt bereits wieder nach.

Bild 32: Beim Sandkogel ist dennoch Zeit für eine Rast mit etwas Sonne, aber auch viel Wind.

Bild 33: Über den Mirzlzinken (1976m) hinweg zum Eisenhut (2456m), rechts dahinter das breite Rupprechtseck (2591m)

Bild 34: Fernsicht zum Hochlantsch (1720m, 97 km), Wetterkogel (1643m, 80 km), Plankogel (1531m, 107 km) + Osser (1548m, 102 km)

Das Randgebirge östlich der Mur mit Teilen der Fischbacher Alpen tritt rechts der Bildmitte hervor, links angestrahlt mit Neuschnee der ???

Bild 35: Nach Osten zu sind die Wolken weiterhin aufgelockert, leicht föhnig im Charakter

Bild 36: Die Rettlkirchspitze verschwindet hingegen in den Wolken. Spätestens jetzt wäre die Gratwanderung kein Vergnügen mehr.

Bild 37: Kuhschwammerl

Bild 38: Packalpe und Seetaler Alpen

Im Vordergrund wie ein Umlaufberg Pleschaitz (1797m), links fließt der Wölzer Bach, rechts Katschbach, hinten die Mur.

Bild 39: Unten sieht man bereits den parallel verlaufenden Steig zurück zur Greimhütte

Wir steigen weglos zur Greimrinne hinab, vorbei an unzähligen Heidekräutern.

Bild 40: Und kristallinem Gestein

Bild 41: Das "Greimrinnenpreiselbeerkögele"

Bild 42: ???

Bild 43: ???

Bild 44: Der weitere Abstieg verzögert sich durch Preisel- und Heidelbeeren.

Bild 45: Auch wenn die rasch aufziehenden Regenwolken zur Eile mahnen

Innerhalb kurzer Zeit ging die lockere Quellbewölkung in kompakten Altostratus über, es begann zu nieseln. Der Nieselregen dauert allerdings nicht lange an.

Bild 46: Trotzdem ist mit Fernsicht nicht mehr viel, als wir wieder an der Hütte angelangen.

Bild 47: Oberwölz

Da in der Greimhütte ein sehr heimeliger Heimatabend gefeiert wird, fahren wir zurück Richtung Quartier und kehren am Gellsee in ein Fischlokal ein, wo es frisch gefangene Gebirgsforellen gibt, filetiert mit Nudelsoße. Sehr empfehlenswert.

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