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4-6. Juli 2013 - Grundlsee (Wanderurlaub), Tag 1+2

Eckdaten:

  • Wegführung: Wienern - Ressenweg - Grundlsee (Ort) - Tressenstein (1201m) - via artis - Wienern
  • Länge: 22,0 km
  • Höhenmeter (Auf/Abstieg): 600 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): ca. 8 Std. (2 Std. Pause)
  • Schwierigkeit: - keine

Mein diesjähriger Wanderurlaub begann am Grundlsee im Toten Gebirge, auch wenn Schlechtwetter angekündigt war. Dieses traf auch tatsächlich ein, tat meiner guten Laune aber keinen Abbruch, da es trotz Regen relativ warm blieb. Gipfel habe ich nur wenige gesehen, aber das war ebenso wenig tragisch. Am Anreisetag reichte es noch für eine Stippvisite beim Toplitzsee, am Folgetag ging es den Grundlsee entlang zum Tressenstein und dann um den See herum zurück zum Jugendgästehaus (Jufa), wo ich mein Nachtlager aufgeschlagen hatte.

Es mag eine Ironie des Schicksals sein, dass ich ausgerechnet ein familienfreundliches Haus aufsuchte, obwohl mir das Kindergeschrei so oft auf den Keks geht. Es war allerdings das einzige nicht ausgebuchte Haus, das ich kurzfristig (4 Tage vorher) noch ausfindig machen konnte, zudem empfand ich es nicht als so störend, weil die Umgebung sonst sehr ruhig war. Und in meinem schönen Einzelzimmer hatte ich meine Ruhe. Während diesen Tagen war ich der einzige Single-Gast in der Jufa.

Nachfolgend ein paar Eindrücke vom ersten Tag, als bis etwa halb sieben noch wechselnd wolkiges Wetter herrschte, mit ein paar sonnigen Phasen. Erst am Abend regnete es kräftig, ebenso am nächsten Tag mit wenigen Pausen.

Bild 1: Toplitzsee (718m) - ein Fjord inmitten der Alpen

Bild 2: Spiegelungen

Bild 3: Rätsel fürs Auge

Bild 4: Naturgemälde

Bild 5 und 6: Bootshütte am See

Bild 7: Gößler Wand zwischen Grundlsee und Toplitzsee - Zeitzeuge des ehemaligen Gletschers

Bild 8: Reichenstein (1913m, links), Bachwand (mittig), Walzen (schräg rechts dahinter) mit Gößler Alm und Neustein (1870m) ganz rechts

Am dritten Tag wanderte ich von ganz rechts am Fuß der Walzen hinter der Bachwand zur Zimitzalm und dann entlang der Klamm hinunter in den Schwemmkegel.

Bild 9: Wellen und Flaute auf dem See, im Hintergrund Schloß Grundlsee

Bild 10: Die höheren Gipfel des Toten Gebirges zeigen sich bedeckt

Im V-Einschnitt liegt der Toplitzsee, links die Gößler Wand, rechts der Grillberg.

Tag 2: Tressenstein (1201m) mit Grundlsee-Umrundung

Ursprünglich hatte ich geplant, um 7.30 zu starten, um auf den Grasberg (1626m) zu gehen, aber starker Regen in der Früh ließ mich weiterschlafen. Also setzte ich Plan B um - die Seenrunde - mit Start um ca. 9.45 bei der Jufa. Zunächst ging ich bei leichtem Regen am Fuß des Ressens (1303m) am Südufer des Grundlsees vorbei, wo der Weg zeitweise sehr schmal, kurzzeitig sogar versichert (aber an sich nicht notwendig) ist. In Hinter- und Mitterau begann der Regen stärker zu werden und als ich das Westufer des Grundlsees erreichte, schüttete es regelrecht. Gelegenheit für eine ausgedehnte Mittagspause bei leckerem Apfelstrudel und Frittatensuppe direkt am Ufer. Gegen 12.45 setzte ich bei schwächer werdendem Regen meine Wanderung fort und beschloss, den Tressenstein mitzunehmen, den ich über einen lange Asphaltstraße über Gut (772m) und Lambersberg erreichte. Vom Sattel führte der Weg in steilen Serpentinen zum Gipfel, wo gerade eine hölzerne Aussichtsplattform in Arbeit war.

Bild 11: Steil stürzt das Gelände am Gipfel Richtung Altausseer See ab.

Bild 12: Altausseer Pfarrkirche hl. Ägid (erbaut 1434)

Ausgerechnet am Gipfel reißt die Wolkendecke auf und ich genieße knappe fünf Minuten Sonne. Für die meisten Wanderer wäre das ein Grund gewesen, es sich am Gipfel gemütlich zu machen. Nicht für mich. Die Atmosphäre ist bis zum Anschlag durchfeuchtet und die kurze sonnige Phase bewirkt sofort den Aufbau von Labilitätsenergie und entsprechend von Schauerwolken.

Bild 13: Richtung Dachstein beginnen die großen Haufenwolken (Cumulus congestus) unmittelbar emporzuschießen.

Bild 14: Die Häuslschnecke muss sich entsprechend nicht beeilen.

Beim Abstieg kurz vor Grundlsee-Ort bestätigt sich mein meteorologisch gewürztes Bauchgefühl. Ursprünglich hätte ich oberhalb des Sees unterhalb von Ahorn- und Klammkogel bis zum Kesselbrunn wandern wollen, um dann im Ortsteil Ölz abzusteigen. Aber der Sonnenschein und die stetig kompakten Stratuswolken in ca. 1200 m Seehöhe hielten mich davon ab. Jedenfalls setzte ein kräftiger Regenschauer ein, der mich trotz Regenhose komplett durchnässte. Ich wartete einige Minuten bei der Tourist-Info, und wanderte dann ungerührt weiter, während ich innerlich wieder zu trocknen begann.

Bild 15: Der doppelköpfige Backenstein (1772m) von Westen gesehen, am Fuß fließt der Mühlbach

Bild 16: Links der Ressen, rechts hinten der kleinere Hügel ist der Gallhofkogel (958m), dahinter ragt der Zinkenkogel (1854m) auf, der bereits zum Dachsteinmassiv gehört.

Bild 17: Flussrauchen auf dem Toplitzbach

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