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01.10.13 Die Aussichtsreichen Drei mal zwei, Hundsheimer Berge

Eckdaten:

  • Wegführung: Bad Deutsch-Altenburg Bf. (170m, 10.18) - Hundsheimer Berg (480m, 11.20) - Schlossberg (290m, 11.55) - Braunsberg (355 m, 12.40 ) - Ruine Röthelstein (13.00) - Braunsberg (13.45)- Schlossberg (14.25) - Hundsheimer Berg (15.30) - Bad Deutsch-Altenburg Bf. (16.45)
  • Länge: 21,0 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1100 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): 5,5 Stunden
  • Schwierigkeit: keine

Verrücktes Wetter verlangt verrückte Pläne: Nachdem der Altweibersommer ausfiel und im Alpenraum schlechte Fernsicht und viel Dunst und Restwolken zu erwarten waren, wollte ich eine Runde gehen, die mir im Gipfeltreffenforum vorgeschlagen wurde: Hundsheimer Berge gleich zwei mal.

Ich startete nach Ankunft mit der S-Bahn am Bahnhof in Bad Deutsch-Altenburg und stellte wieder einmal fest, dass die meisten meiner Wegverhauer gleich zu Beginn stattfinden. Am Bahnhof existiert zwar eine blaue Markierung als Aufstieg zum Hundsheimer Berg, nur fand ich sie danach weit und breit nicht. Ich ging zerst ein Stück der Hauptstraße entlang nach Osten, über die Bundesstraße, um dann Richtung Hundsheim nach links in einen Feldweg einzubiegen.

Bild 1: Eigentlich hatte ich gehofft, über den Pfaffenberg irgendwie zum Hundsheimer Berg zu kommen

Doch der Feldweg endete im Nichts, und ich war gezwungen, zwischen zwei Äckern hinaufzugehen.

Bild 2: Das Buschwerk im Vordergrund verhinderte zwei Mal meinen Durchbruch zum eigentlichen Weg

Erst beim dritten Mal kämpfte ich mich durch lichten Wald und Hagebuttensträucher zum Weg, wo ich leicht zerkratzt und fluchend ankam. Die Wegfindung hatte mehr Energie gekostet als ich wollte. Der Hunger machte sich schon frühzeitig bemerkbar. Ich hielt aber noch bis zum Schlossberg durch, ehe ich das erste Mal etwas aß.

Bild 3: Herbstfarben

Ich traf kurze Zeit später auf die blaue Markierung und folgte dem langen Anstieg, dem ich eigentlich ausweichen wollte; aber die Farben entschädigten.

Bild 4: Steinbruch

Bild 5: Nach dem Steinbruch zieht sich der Weg.

Bild 6: Rückblick zur Donau und Bad Deutsch-Altenburg, das Marchfeld verschwindet im Dunst.

Bild 7: Der erste Gipfel ist erreicht.

Bild 8: Der Dunst lässt heute (wieder einmal) keine Fernsicht zu, aber die Kontraste sind trotzdem nett.

In der Höhe künden Cirrus und Altocumulus einen schwach wetterwirksamen Trog an, der am Folgetag mit mittelhohen Schichtwolken das Wiener Becken überzieht.

Leichtfüßig steige ich den schon oft begangenen Steig nach Hainburg hinab.

Bild 9: Fast am Fuße angelangt ist bereits das nächste Ziel vor Augen:

Bild 10: Zuvor geht es aber noch am 1768 als Uhrturm umfunktionierten Stadtmauerturm aus dem 12./13. Jahrhundert vorbei.

Bild 11: Auf der 1050 erbauten Heimenburg (auch: Heimoburg oder Hainburg) angekommen

Bild 12: Noch gut erhaltene Festungsmauern

Bild 13: Vermutlich Merkmal der Gotik, die treppenartigen Dinger unter dem Durchlass (mir fällt der Fachbegriff nicht ein).

Bild 14: Links das Wienertor, rechts Stadtpfarrkirche und etwas versteckt der romanische Karner.

Bild 15: Der Braunsberg ist mein nächstes Ziel

Bild 16: Alpin schaut die Westseite aus, und das bei nur 355 m Höhe.

Bild 17: Auch der Blick zur Stadt und Donau kann sich sehen lassen.

Bild 18: Am Gipfel angekommen zeigen sich Schlossberg und Hundsheimer Berg gegenüber.

Bild 19: Bratislava

Die slowakische Hauptstadt ist nur einen Katzensprung entfernt, versteckt sich aber im Dunst.

Bild 20: Ich folge nur kurz der asphaltierten Straße, biege dann in die Wiese in den Keltenweg ein.

Bild 21: Aussichtswiese bei den Steilflanken des Braunsberg

Bild 22: In der Thebener Pforte ist die Burg Devin (Thebener Burg, slowakisch: Devinsky hrad, Hrad Devin) gelegen, erbaut um 700-800

Der Weg verjüngt sich zum Pfad und führt durch mannshohe Stauden hindurch. Ohne Markierung würde man nicht glauben, noch auf dem richtigen Weg zu sein.

Bild 23: Von der Burgruine Röthelstein, erbaut 1180, ist nur noch eine Stützmauer übrig.

Bild 24: Beeindruckend dafür die Donauauen.

Bild 25: Schattenwurf

Bild 26: Sandberg

Rechts lugen Teile des Sandbergs hervor, eine geologische Besonderheit in diesem Teil der sonst aus Kalk bestehenden Kleinen Karpaten als Relikt aus dem Tertiär mit 15 Mio. Jahren alten Gesteinsschichten, die Fossilienreste von über 300 Tierarten enthalten.

Im Hintergrund schaut Devinska Nova Ves hervor, mit irgendeinem Turm links.

Bild 27: Marchmündung und Thebener Kogel

Bild 28: Bratislava, Wolfsthal und Königswarte (344m), der äußerste Osten Österreichs.

Bild 29: Die Sicht ist geringfügig besser geworden - für die Festung reicht es.

Bild 30: Fernsehturm von Bratislava

Links im Bild eine Französin, die ich kurz vor dem Keltenweg nahe Ruine Röthelstein traf. Sie hat den Pfad durch das Staudendickicht nicht ernsthaft für den Weg halten, bis ich ihr die roten Markierungen zeigte. Wir unterhalten uns kurz bis zum Braunsberggipfel, ehe sich unsere Wege trennten. Eine wirklich nette Begegnung, und eine Landschaftsgenießerin wie ich. Ursprünglich aus Lyon kommend fühlte sie sich auf dem Pannonischen Trockenrasen wie zuhause.

Bild 31: Ich verließ den Gipfel bereits wieder.

Bild 32: Sichtachse zur barockisierten Stadtpfarrkirche Heiliger Philippus und Jakobus (1236 erwähnt, um 1400 erweitert, 1700 umgebaut)

Bild 33: Friedhofskapelle Heiliger Rochus und Sebastian (ursprünglich Pestkapelle), erstmals 1679 erwähnt.

Bild 34: Alte Eichen

Bild 35: Und vermehrt Cirrusbewölkung beim zweiten Aufstieg zur Burg.

Bild 36: Eingangstor von Westen angestrahlt

Bild 37: Kapelle St. Ulrich, ehemalige Bürgerspitalskapelle, urkundlich 1383 (!) erwähnt, beim Ulrichsheim

Bild 38: Herbstzeitlose

Bild 39-41: Locker, flockig, geplättet: Altocumulus-Felder in verschiedenen Gattungen

Ich verlasse den Hundsheimer Berg wieder und beginne mit dem längeren Abstieg zurück nach Bad Deutsch-Altenburg

Bild 42: Trockenrasen

Bild 43: Vergessen, was ....

Ich folge weiter unten der Abzweigung Richtung Bad Deutsch-Altenburg, der entlang eines Hohlwegs jedoch am westlichen Ortsende von Hainburg herauskommt. Von dort muss ich entlang der Hauptstraße zurück zum Bahnhof gehen. Vermutlich umständlich, aber um die nächste S-Bahn zu erwischen, wollte ich mich nicht mehr auf Querfeldeinwege einlassen.

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