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9.9.12 - Bergwanderung auf das Große Gurpitscheck (2526m) sowie Gollitschspitze (2247m), Schladminger Tauern

Eckdaten:

  • Wegführung: Jugendheim Schaidberg (1621m, 9.00), Ernsthütte (1869m, 9.40), Twenger Almsee (2120m, 10.50), Großes Gurpitscheck (2526m, 12.30), Gollitschspitze (2247m, 15.00) - Twenger Alm (1900 m, 16.00) - Schaidberg (1621m, 18.00)
  • Länge: 14,3 km
  • Höhenmeter (Auf/Abstieg): 950/950 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografier/Verletzungspausen): 9 Std
  • Schwierigkeit: teils exponierter Steig, zwei Platten (A-B) mit Seil
Am vierten Tag des Gipfeltreffen-Moderatorentreffens stieß ich an meine konditionelle Grenzen. Knapp 4000 hm in 4 Tagen hatte ich bis dahin noch nie absolviert. Entsprechend merkte ich schon beim Aufstieg leichten Muskelkater in den Oberschenkeln, der sich sukzessive steigerte. Beim Aufstieg zum Gurpitscheck half mir dann Manfred mit Aminosäure-Pulver aus, beim Abstieg war die Belastung allerdings zu viel für das rechte Knie und höllische Schmerzen waren die Folge, die nur dank Schmerzmittel (Thomapyrin und Parkemed) so weit verschwanden, dass ich weitgehend schmerzfrei, wenn auch viel langsamer als erhofft absteigen konnte. Der Überlastungsschmerz ist nun nach 4 Tagen weitgehend verschwunden.

Nichtsdestotrotz habe ich diese Tour nicht bereut - selten habe ich mich bisher an meine eigenen Grenzen herangetastet. Es musste wohl sein. Ein großes Danke an Martin und Manfred für die Unterstützung beim Auf- und Abstieg bei dieser Tour.

Bild 1: Bei der Abfahrt von Zederhaus wollen uns die Schafe nicht gehen lassen

Bild 2: Im Murtal bei St. Michael halten sich zuerst bodennah Nebelschwaden

die allerdings vorübergehend dichter werden, und uns bei der Fahrt Richtung Mauterndorf vorübergehend einhüllen.

Bild 3: Burg Mauterndorf

Bild 4: Am Zielort in Obertauern angekommen geht es zunächst gemütlich einen Forstweg hinauf.

Bild 5: Links Weißeneck (2563m), dann Grubachspitze (2430m), Lackenspitze (2459m) und Zeppspitze (2507m), weiter rechts noch Schwarzeck (2636m), ganz rechts Hochfeind.

Nach der Twenger Alm verengt sich der Weg zum alpinen Steig, verläuft am Anfang aber zumindest noch moderat steigend. Auffällig ist wie bei allen 4 Touren in dieser Zeit der Wasserreichtum. Die Kuhwiesen sind saftig, teils unangenehm matschig, jeder Wasserfall ist gut gefüllt.

Bild 6: Hochfeind, Großglockner (70 km weg), Mosermandl (!), Faulkogel, Permuthwand, Großer Pleislingkeil, ganz rechts Große Kesselspitze

Bild 7: Zoom auf Großglockner, Hofmannspitze und Mosermandl

Bild 8: Nach Nordwesten zu wird der Watzmann (2713m, 63 km) sichtbar, rechts davon Kahlersberg (2350m, 55 km) und Hochgschirr (2254m, 48 km), wobei sich letzterer bereits im Hagengebirge befindet.

Bild 9: Großglockner, Mosermandl und Watzmann auf einem Bild

Bild 10: Am Twenger Almsee zweigt links der Heidelbeersträucherpfad zur Hochgollitschspitze ab.

Bild 11: Der direkte Weg zum Gurpitscheck umrundet den See und führt dann hinauf zur Scharte

Bild 12: Weil man sich nicht sattsehen kann, gibt es das noch im Großformat

Bild 13: Von oben wirkt der Seenrand wie eine Abbruchkante

Bild 14: Dachstein nun ganz nah

Bild 15: Links die Lungauer Kalkspitze (2471m), rechts der Schusterstuhl (2416m), dazwischen isoliert der Samerkogel (2192m), flankiert vom Stockersteinkarl und Reinkarl.

Bild 16: Nach einer gemütlichen Kammwanderung folgt der gerölligere und vor allem im oberen Teil auch anspruchsvollere Schlussanstieg

Zunächst geht es nur leicht ansteigend am Kamm entlang, dann um den Felsen herum, kurz versichert (A) über eine Platte,
ehe kurz vor dem Gipfel eine weitere Platte (A/B) folgt, die etwas anspruchsvoller, aber ebenfalls seilversichert ist.

Bild 17: Julische Alpen

Ich beginne mal am Zacken (Schareck) vorne rechts, und arbeite mich v.r.n.l.:

Monte Cimone (2379 m, 89 km), nach dem nächsten Einschnitt Monte Zabus (2244m, 89 km), dann wuchtig Jof di Montasio (2753m, 87 km), nach dem nächsten Einschnitt Monte Canin (2587m, 96 km), weiter links sehr spitz Jof Fuart (2666m, 87 km), schräg davor rundlich der Oisternig (2052m, 72 km, östlichster Zweitausender der Karnischen Alpen).

Links vom Jof Fuart der nächste Zacken: Cima di Riofreddo (2507m, 87 km), links davon Cima del Vallone (2368m, 87 km) und weiter links deutlich noch Cima Confine/Crnelska Spica (2332m, 93 km). Dann kommt ein Einschnitt mit einer kleineren Erhebung, dem Vrh Ribeznov (2022m, 93 km).

Danach steigt es flach bis zum Rombon (2208m, 94 km) an, links davon folgt der Jerebica (2125m), dann geht es wieder hinab, und es folgen die zackigen Gipfel der Steiner Alpen inkl. Grintavec, ganz links noch Vrh Krnice (2234m, 92 km).

Bild 18: Steiner und Julische Alpen

Ganz links, rechts vom Rosennock (2440m) ist der Triglav (2863m, 94 km), der höchste Berg Sloweniens und der Julischen Alpen zu sehen, nach einer Reihe weiterer Gipfel der Julischen Alpen (alle 80-90 km entfernt), folgen in der Bildmitte zwei wuchtige Gipfel der Julischen Alpen, rechts Mangart (2677m, 86 km), links Jalovec (2645m, 88 km), weiter rechts schließen Grintavec (Steiner Alpen) an, ehe weiter rechts die Reihe der Julischen Alpen fortgesetzt wird.

Bild 19: Gipfelgenuss (Martin und Wolfgang)

Bild 20: Manfred

Bild 21: Ankogel, Glocknergruppe, Mosermandl

Bild 22: Gute Laune

Bild 23: Lacken (1893m)

Beim Abstieg vom Gurpitscheck bekam ich fürchterliche Schmerzen im rechten Knie, da es nach dem Abklettern der Platte am Gipfel überlastet war. Entsprechend konnte ich den weiteren Abstieg nur zeitverzögert und in langsamen Tempo fortsetzen. Dank Schmerzmitteln war ich etwa nach einer halben Stunde so weit beschwerdefrei, dass ich noch den Kamm bis zur Gollitschspitze mitgehen konnte. Von dort hat man nicht nur einen schönen Blick auf den Twenger Almsee, sondern auch zum Gurpitscheck dahinter.

Bild 24: Manfred und Martin

Unser direkte Aufstieg zum Gurpitscheck führte um den See herum und dann mäßig steil zur Scharte, schließlich immer am Wiesenkamm entlang hinauf, und erst zuletzt links vom Grat über Geröll und Platten zum Gipfel. Im Nachhinein betrachtet kein schwieriger Berg, trotz der kurzen exponierten und seilversicherten Stellen. Es ist eben alles von der Tagesform abhängig. Am ersten Tag wäre ich über jene Stellen, die mir dieses Mal Mühe bereitet haben, wohl locker hinweggegangen.

Bild 25: Obertauern; Hochkönig und Berchtesgadener Alpen, Tennengebirge und Osterhorngruppe

Im Vordergrund links Kleine Kesselspitze (2321m), ganz rechts Gamskarspitze (2411m), zentral Obertauern mit Seekareck (2217m), Seekarschneid (2288m) und Seekarspitze (2350m).

Im Hintergrund links Hochkönig (2941m), dann Schoberkopf (2708m) und Watzmann (2713m, 63 km), weiter rechts Hochgschirr und rechts des Seekarecks schaut noch das Hohe Brett (2340m, 58 km) heraus.

Rechts der Seekarspitze sieht man Großer Breitstein (2161m, 40 km) und Hochkarfelderkopf (2219m, 38 km) im Tennengebirge - ganz rechts schauen über einen Sattel der Hochwieskopf (1754m, 51 km) und das Gruberhorn (1732m, 55 km) aus der Osterhorngruppe hervor.

Bild 26: Erfrischungsbad

Manfred nutzt die Gelegenheit im Twenger Almsee bei gefühlten 12-14 Grad. ;)

Auf der Twenger Alm bin ich fast schmerzfrei, und kann mich noch ein Momenterl erholen, ehe wir ins Tal absteigen.

Bild 27: Verena und Gerhard

Bild 28: Wolfgang

Bild 29: Manfred und Elisabeth

Bild 30: Lungauer Rahmkoch, schmeckt wie Marzipan - sehr köstlich und gibt es nur im Lungau

Bild 31: Nach der Alm kreuzt eine Höllenotter (eine schwarze Kreuzotter) unseren Weg

Abschließend noch drei Bilder von Martin:

Bild 32: Ich bem Abklettern der Platte kurz unterhalb des Gipfels. Manfred übernimmt dankenswerterweise meinen Rucksack.

Bild 33: Gipfelfoto auf dem Großen Gurpitscheck

Bild 34: Gipfelfoto auf der Gollitschspitze mit speziellem Gipfelkreuz

Schlusspunkt:

7 Gipfel in 4 Tagen, knapp 4000 hm, rund 50 km Gehstrecke - und Traumwetterbedingungen, dieses positive "technische Fazit" kann ich ziehen. Auf der anderen Seite hat es Spaß gemacht, unter so vielen Gleichgesinnten unterwegs zu sein. Ich habe viel über das Verhalten am Berg gelernt, auf Klettersteigen, in ausgesetzten Passagen, beim Abstieg in gerölligem Gelände, was man immer als Bergapotheke dabei haben sollte, und vor allem haben wir uns alle gut unterhalten und viel Spaß zusammen gehabt.

Bedanken möchte ich mich nochmals bei Manfred und Martin für die physiologische und psychologische Hilfestellung am Mosermandl bzw. Gurpitscheck, und als mein Knie zu schmerzen begann (in der Intensität noch nie erlebt). Ich bin am letzten Tag eindeutig an meine Grenzen gegangen, dennoch habe ich es nicht bereut. Ich sehe vor allem noch viel Luft nach oben (und nach unten). Der Ansporn ist da, weiter zu machen.

Danke ebenfalls an alle, die mitgekommen sind - und an Wolfgang für die (sichere) Mitfahrgelegenheit.

In Summe habe ich bis zu diesem Zeitpunkt, Mitte September, schon mehr Höhenmeter absolviert als im gesamten Jahr 2011 - und noch nie so viele in meinem Leben. Für jemand, der den Schulsport gehasst hat, und lange Jahre sportlich kaum aktiv war, ist das Jahr 2012 ein Quantensprung - mit viel Steigerungspotential.

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