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29.9.12 Wanderung auf den Mittagstein (1300m) von Hirschwang an der Rax

Eckdaten:

  • Wegführung: Ghf. Rosenmayer in Hirschwang an der Rax (500 m, 10.00) - Mittagstein (1300 m, 12.30) - Friedrich-Haller-Haus (14.00-14.30) - Eng - Payerbach-Reichenau (480m, 16.24)
  • Länge: 14,4 km
  • Höhenmeter (Auf/Abstieg): 900/920
  • Gehzeit Aufstieg/Abstieg (inkl. Fotografierpausen): ca. 2,5/2 Stunden
  • Schwierigkeit: Im oberen Bereich des Mittagsteins abschüssig, erdig und geröllig, spärliche Markierungen, kurze Kletterpassagen (I-), Mariensteig ist versichert, aber nur bei Schnee- und Eis gefährlich

Die Tour am letzten Urlaubstag war das I-Tüpfelchen eines wanderreichen Septembers für mich. Nachdem ich die 4 Tage zuvor am Tappenkarsee verbracht hatte (siehe Tourenberichte ...), war ich mir nicht vollends sicher, ob die Kraft für eine fünfte Tour ausreichen würde. Da aber das Wetter noch passen sollte und ich voraussichtlich nicht zu spät nach Wien zurückkehren sollte, habe ich dennoch zugesagt. Am besagten Samstag war ich trotzdem ziemlich müde, als nach kurzer Nacht der Wecker klingelte. Dazu gesellte sich ein leicht flaues Gefühl im Magen, das erst während der Wanderung langsam verschwand. Die Schwäche und die langen Touren der vergangenen Tage spürte ich besonders bei der ersten Hälfte des Aufstiegs noch deutlich in den Knochen.

Gemeinsam mit Armin und Maria, die einen Teil der Bilder hier beisteuert (ich war beim Aufstieg mehr mit mir selbst beschäftigt, und hatte die Kamera entgegen meiner Gewohnheit lange im Rucksack gelassen), starteten wir bei der Haltestelle vom "Ghf. Rosenmayer" in Hirschwang, dann über Fabrikgelände zum Forstweg. Diesem folgend, bis links ein kleines Steiglein abzweigt.

Bild 1: Der mit grünen Punkten an den Bäumen markierte Steig windet sich in zahlreichen Serpentinen kompromisslos durch einen lichter werdenden Föhrenwald

Richtig ausgesetzt ist der (schmale) Steig nirgends, allerdings ist das Gelände ziemlich steil und Trittsicherheit ist hilfreich.

Bild 2: Im oberen Teil wird das Gelände schrofig, ab und zu müssen auch die Hände mit anpacken.

Ich benutzte meine Stecken teils als Pickel zum 'auffi krain', hatte aber aufgrund des nicht allzu üppigen Frühstücks ziemlich zu kämpfen.

Bild 3: Immer wieder zeigen sich schöne Aussichtsfelsen

Auf diesem Steig sollte man generell die Augen offen halten, um die Markierungen nicht zu verfehlen,
dafür entschädigen schöne Aussichsfelsen wie hier mit einem Blick Richtung Semmering.

Bild 4: Das Gipfelkreuz ist nicht mehr fern

Bild 5: Hier geht es nicht hinauf

Schön anzusehen war die Felsszenerie dennoch.

Bild 6: Fahles Sonnenlicht - die aufziehende Warmfront verschluckte das Tageslicht immer mehr.

Bild 7: Kurz vor der "Schlüsselstelle" ein Blick zurück auf den schrofigen Steilhang

Im Tal Hirschwang a.d. Rax (rechts) und Edlach an der Rax (links).

Bild 8: Ich im steilen Gelände

Hier wechseln die Markierungen von grün auf (verblichenes) Rot... mit einer guten Karte (1:25 000) sieht man aber recht schnell, dass der Steig zwischen zwei große Felsen nach oben führen muss. Je steiler und anspruchsvoller das Gelände wurde, desto besser wurde erstaunlicherweise meine Kondition.

Bild 9: Armin vor der einzigen Stelle, wo man die Hände wirklich braucht

Bild 10: Maria stärkt sich zuvor ;)

Bild 11: ehe es diesen ungesicherten Kamin hinaufgeht (I-)

Bild 12: Armin und ich beim Bewältigen der technisch anspruchsvollen Kraxelei

Bild 13: Dann sind wir auch schon am Gipfel.

Bild 14: Semmering und Rax

Im Vordergrund Sengerkogel (1264m), rechts Gsolhirn (1547m) mit Rax-Seilbahn-Bergstation, links Ottohaus und Jakobskogel, weiter links Preinerwand und Heukuppe.

Bild 15: Hochwechsel, Sonnwendstein (links vom Gipfelkreuz), Stuhleck (rechts)

Danach ging es über den rot markierten und gut erkennbaren Steig kurz hinab und wieder hinauf auf den Feichtaberg (1381m), von dem wir - knieschonend - dem Forstweg bis zum neuen Friedrich-Haller-Haus folgten:

Bild 16: Energiesparend

Zugegeben - unter einer urigen Berghütte stelle ich mir was anderes vor - so wirkt das Ganze doch etwas steril, auch wenn es sicher gemütlich ist. Auch die Essensportionen haben mich positiv überrascht, die Kürbiskern-Ingwer-Suppe als auch der Heidelbeerstrudel waren wirklich vorzüglich.

Am Friedrich-Haller-Haus verweilten wir etwa eine halbe Stunde, um dann - mit immer düsteren Wolken am Himmel - allmählich zum Abstieg aufzubrechen.

Bild 17-19: Unterwegs gab es eine Kunstaktion zu bewundern

mehr Infos zur "Landart" von der TU Wien: Landart auf der Knofelebene (15.Juni bis 6. Oktober 2012)

Bild 20: In der Eng

Bild 21: Holzriese

Bild 22: Mariensteig

Über den Mariensteig ging es schließlich nach Payerbach-Reichenau. Knapp nach der Eng regnete es kurzzeitig leicht, so wie es die Wettermodelle - ausnahmsweise richtig - prognostiziert hatten. Im Schneedörfl stärkten wir uns kurz mit frisch gepresstem Apfelmost, der dort zur freien Entnahme (gegen eine freiwillige Spende) herumstand. Dann erwischten wir - unerwartet - noch den Zug um 16.24 in Payerbach, der heute ausnahmsweise zehn Minuten später als sonst abfuhr, da wir exakt um 16.24 den Bahnhof erreichten.

Fazit

Eine wunderschöne Tour mit meist einsamen Grasgipfel (außer uns waren später noch drei weitere Wanderer am Gipfel). Der Anstieg ist durchwegs steil, zeitweise schrofig, geröllig und erdig - zudem an manchen Stellen recht schmal (Trittsicherheit), aber kaum ausgesetzt. Bei Nässe und Schneelage eher nicht zu empfehlen. Auch im Abstieg zumindest im oberen Teil sehr knieschindend. Wenn man will, kann man zwischendurch Hand anlegen, aber notwendig ist es mit umsichtiger Gehweise wohl nicht, da großteils Gehgelände. Der Fels ist aber meist griffig, kann also nicht viel schiefgehen.Ab dem Gipfel geht es ohne Schwierigkeiten zum Friedrich-Haller-Haus und durch die Eng. Einzig die nassen Baumwurzeln und speckigen Steine verlangen Trittsicherheit im Abstieg.

Ich würde die Runde wieder gehen, bessere Kondition vorausgesetzt. Danke an Armin für den Tourenvorschlag und Maria für die Bilder, und beiden fürs Mitgehen :-)

Für Copyright-Zwecke: Marias Bilder: 1,2,5,6,8, 11, 12, 13, 17-22; Meine: 3,4,7,9,10,14,15,16

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