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28.5.2012 - Klettersteige Kleine & Große Klause, Hintere Wand (Hohe Wand)

Eckdaten:

  • Wegführung: Dürnbach (584m; 10.25) - Einstieg Kleine Klause (11.00) - Ausstieg Kleine Klause (11.15) - Aussichtswarte (12.00) - Waldeggerhaus (12.45) - Ausstieg Große Klause (14.55) - Ausgangsort (ca. 15.30)
  • Länge: 7,7 km
  • Höhenmeter (Auf/Abstieg): 580
  • Gehzeit Aufstieg/Abstieg (inkl. Fotografierpausen): 2,5/2 Stunden
  • Schwierigkeit: Kleine Klause: B; Große Klause: A, nicht ausgesetzt, aber lange Leitern
Ende Mai feierte ich meine Première an der Hohen Wand - es konnte schließlich nicht angehen, dass ich nach anderthalb Jahren Wien noch kein einziges Mal an der Hohen Wand war. Nachdem ich den Mai über mangels Zeit und wegen überlasteter Fußsehnen (3 Tage Prag auf Kopfsteinpflaster) nicht wandern war, bedeutete das zugleich meine erste und letzte Tour im Mai. Zum Dritten war es mein erster Klettersteig im Jahr 2012 und mein zweiter insgesamt, nach dem Reißthalersteig (Raxalpe) am 4.9.2011.

Die - zeitlich gesehen - eher als Halbtagestour angedachte Runde eignete sich zudem perfekt zur Wettervorhersage, die eher wechselhaftes Wetter versprach. Die Wettermodelle rechneten Tage davor viele Schauersignale, lokale Gewitter waren nicht ausgeschlossen. Uns zu gute kommen sollte die nordwestliche Anströmung, da sich nordwestlich der Hohen Wand keine hohen Berge befinden. Erst weiter südlich an Schneeberg und Rax stauen sich die Wolken, sodass die Hohe Wand - was Wanderer und Kletterer bestätigen - oftmals noch auf "schönen" Wetterseite liegt.

Mein Freund Wolfgang A. begleitete mich auf der kurzen Runde, und machte bereits Appetit auf weitere Klettersteige an der Hohen Wand und in der Umgebung (z.B. Wagnersteig, Hanselsteig, Steinwandklamm, Rudolf-Decker-Steig).

Bild 1: Der morgendliche Blick aus dem Fenster bestätigte die Modellrechnungen

Viel Bewölkung im mittelhohen Stockwerk, von tiefem Altocumulus castellanus im Vordergrund bis zu hohem Altocumulus im Hintergrund. Etwaige Quellungen stand also reichlich Feuchte zur Verfügung, damit waren Schauerbildungen garantiert. Im Weinviertel gingen zu diesem Zeitpunkt (8.45) bereits die ersten Regenschauer nieder.

Bild 2: Am Ausgangsort angekommen quoll es in der Umgebung schon mäßig mit ersten Cumuli humilis,
im Hintergrund wiederholt Altocumulus. Es sprach nichts gegen ein Austrocknung der Schauerwolken.

Bild 3: Cirrus und Cumulus - in allen Stockwerken der Atmosphäre Feuchte

Bild 4: Nach kurzer Zeit erreichten wir den farbenprächtigen Wegweiser am Badener Turm, wo bereits die ersten (Sport-)Kletterer unterwegs waren.

Bild 5: Der Einstieg zur Kleinen Klause, einer schmalen, kaminartigen Verjüngung der Schlucht. Trittbügel ermöglichen den Aufstieg.

Bild 6: Nach Überwindung der ersten Steilstufe folgt diese kurze Leiter. Der Ausstieg auf die Trittbügel ist etwas schwierig, wenn man nicht weiß, wohin man am besten tritt. Ich bin kurz vorher schon nach rechts ausgewichen und hab mich dann weiter nach oben gehievt. Ganz oben befindet sich bereits das Steigbuch. Die Kleine Klause ist also knackig (B), aber kurz (10-15 min Durchsteigzeit).

Bild 7: Wolfgang beim Ausstieg

Bild 8: Auch Gämsen sind manchmal unvorsichtig.

Bild 9: Beim weiteren Aufstieg folgen kurze, meist versicherte Steilstufen wie z.B. hier

Bild 10: Von der Aussichtswarte am Spiel- und Spassberg bietet sich ein umfassender Blick auf die Gutensteiner Alpen.

Bild 11: Im Vordergrund unser Tagesziel - das Waldeggerhaus (1000m), das eine reichhaltige Speisekarte bietet.
Im Hintergrund das Steinfeld/Wiener Becken.

Bild 12: Richtung Weinviertel hochreichende Cumulonimbuswolken (Gewitter), im Bereich des Standorts hingegen sanftere, niedere Quellungen.
Im Vordergrund rechts hinter dem ersten Hügel Hohe und Vordere Mandling,
im Hintergrund links der Mitte Sirnitzgup (956m) und Hocheck (1037m), östlichster 1000er der Ostalpen.

Bild 13: Schauerwolken im Schneebergland

Im Vordergrund rechts die Dürre Wand, links die Puchberg umgebenden Hügel sowie natürlich Seine Majestät selbst, der Schneeberg mit nur noch kümmerlichen Schneeresten an seiner Ostflanke, weiter rechts der Kuhschneeberg, dahinter Blick Richtung Obersberg/Göller.

Bild 14: Blick nach Scheuchenstein (556m), Geburtsort des Malers Friedrich Gauermann (1807-1862), die Burgruine Scheuchenstein (erbaut um 1260) ist weitgehend abgetragen. Die Pfarrkirche ist im Kern romanisch (etwa aus der Zeit der Burgerbauung)

Bild 15: Rechts der Dürren Wand zeichnet sich am Horizont im feuchten Dunst der Ötscher (1893m) ab

Im Waldeggerhaus rasten wir bei Schweine- und Hirschbraten, während ein kurzer Schauer durchzieht.

Bild 16: Blick auf die höher gelegenen Höfe von Dürnbach (um 700m)

Bild 17: Abstieg über die Große Klause, die durchwegs aus Leitern besteht (A) und sonst keine Schwierigkeiten aufweist. Bei Nässe dennoch höchst unangenehm zu begehen.

Bild 18: Eine von acht Leitern

Bild 19: Zwei weitere Leitern kurz nach der (begehbaren) Höhle. Da Wolfgang und ich keine Stirnlampen mithatten, verzichteten wir auf eine eingehendere Untersuchung. Bilder von stattlichen Höhlenspinnen, die ich erst hinterher sah, hätten mich zusätzlich abgeschreckt.

Bild 20: Noch eine hohe Leiter

Bild 21: Der Aus- bzw. Einstieg weist eine 15 m hohe Leiter auf, spätestens hier stellt man fest, ob man schwindelfrei ist.

Bild 22: Waldegger Steig

Nach kurzer Zeit erreichten wir das Auto, kurz darauf ging ein kräftiger Schauer nieder. Bei der Rückfahrt nach Wien sah man von Westen kommen recht dunkle Schauerwolken aufziehen, evtl. auch Gewitter. Vom Timing her hat also unsere Tour perfekt gepasst, und ich freue mich auf meinen nächsten Klettersteig.

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