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04.11.16 - Anninger (675m), Pfaffstättner Kogel (540m) und Badener Lindkogel (582m)

Eckdaten:

  • Wegführung: Gumpoldskirchen - Anninger - Pfaffstättner Kogel - Einödhöhle, Elfenhöhle - Theresienwarte - Ruine Rauhenstein - Badener Lindkogel - Baden Josefsplatz
  • Länge: 20,1 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1050 hm
  • Gehzeit Gesamt (inkl. Fotografierpausen): ca. 6 Std

Meine Wienerwaldwanderung mit Start ab Gumpoldskirchen war eine kreative Routenvariante, um sich dem Badener Lindkogel, mein eigentliches Ziel, anzunähern. In Gumpoldskirchen zog das Wetter ein Sauerkrautgesicht, denn Nebelschwaden hingen über dem Steinfeld und klebten förmlich am Alpenostrand. Die Untergrenze bei etwa 400 m, die Obergrenze war nicht absehbar. Ich befürchtete schon, wieder einmal ganztägig im Nebel zu wandern.

Bild 1: Im Ortszentrum erregte diese Katze meine Aufmerksamkeit.

Bild 2: Weinlaub bringen etwas Kontrast in den faden Nebel.

Bild 3: Schnurstracks

Bild 4: Im Siebenbrunnengraben

Bild 5: Vorbei an Felsen

Bild 6: Schneereste ab etwa 550m, in Gaaden hatte es am Vortag gegraupelt.

Dann wurde es immer heller und bei der Wilhelmswarte am höchsten Punkt angekommen blinzelte die Sonne durch. Die Freude war entsprechend riesengroß. Neben der Warte sind vier Betonsockel erkennbar, die zum Fundament eines Kurzwellensenders aus dem Zweiten Weltkrieg gehörten. Nach Kriegsende wurde der Mast von der Roten Armee abgebaut. Quelle: anninger.heimat.eu

Bild 7: Über dem Nebel mit Sicht zum Schneeberg.

Bild 8: Gegenüber wabert noch der Nebel, er zog sich aber bald zurück.

Bild 9: Gegen die Sonne und ohne Sonnenbrille fotografiert.

Bild 10: Der Sooßer Lindkogel (713m) gegenüber ragt gerade so aus dem Nebel.

Krummbachstein und Kuhschneeberg sind ebenso zu erkennen, wie weiter rechts die Schneealpe sowie Großer Sonnleitstein und Donnerwand.

Bild 11: Hoher Lindkogel im Vordergrund, rechts dahinter Untersberg mit frisch verschneiter Skiabfahrt.

Rechts davon Kieneck und Reisalpe. Interessant die Wogen an der Nebelobergrenze.

Bild 12: Herangezoomt, leider Baum im Weg, aber regelrechte Wellenkämme im Nebelmeer.

Verursacher wahrscheinlich meine Lieblingswellen, die Kelvin-Helmholtz-Wellen, die entstehen, wenn dünnere (wärmere) Luft über dichtere (kältere) Luft strömt und in der wärmeren Luft ein stärkerer Wind als in der kälteren bläst (= Windscherung). Der Wasserdampf macht diese Wellenberge sichtbar. Tatsächlich hatte es in den Niederungen noch geringen Frost, in der Höhe strömte bereits deutlich mildere Luft heran.

Unterhalb des Gipfels sind ein paar nette Felsrippen, sonst geht es lange Zeit unspektakulär dahin. Beim Pfaffstättner Kogel stehe ich schon das zweite Mal vor der Warte, aber ein Besteigen ist zwecklos, sie reicht heute nicht über den Nebel. Die Proksch-Hütte wird weiterhin renoviert, gerade wird ein Kühlschrank geliefert.

Bild 13: Nächster Programmpunkt ist die Einödhöhle.

Bild 15: Im inneren der Höhle.

Bild 16: Und die imposantere Elfenhöhle

Bild 17: Hier rieselt der Sand von der Decke

Bild 18: Ein riesiger Hohlraum, der sich nach unten noch fortsetzt.

Früher hielt man die Höhlen für Brandungshöhlen des jungtertiären Binnenmeeres (Pontisches Meer) im Wiener Becken. Heute wird diese Ansicht nicht mehr vertreten, eine alternative Entstehungsgeschichte findet man aber auch nicht. Die Höhlen wurden früher zur Reibsandgewinnung genutzt.

Bild 19: Da schaust, gö?

Bild 20: Heute Gans, morgen Gans auf dem Gahns.

Bild 21: Von der Theresienwarte, erst 2015 erbaut, ein Rückblick zum Pfaffstättner Kogel (vorne) und Anninger dahinter.

Dann besichtigte ich erstmals die Ruine Rauhenstein und wurde nicht enttäuscht, einer der schönsten Ruinen, die ich überhaupt bisher zu Gesicht bekam!

Erbaut im 12. Jahrhundert, wurde die Burg 1683 im Türkenkrieg schwer beschädigt. Wegen der Dachsteuer wurde sie nach 1705 abgedeckt und ist seitdem eine Ruine. Von 1800-1806 waren eine Kienrussbrennerei und Terpentinerzeugung in der Burg untergebracht.

Bild 22: Eingangstor

Bild 23: Torbogen

Bild 24: Portal und Stiege

Bild 25: Eine von vielen verwinkelten Kammern, mit zugemauertem Tor bzw. Fenster.

Bild 26: Kapitell?

Bild 27: Der Aufgang zum Bergfried.

Bild 28: Efeubewuchs.

Bild 29: Burg von oben, beeindruckend.

Bild 30: Blick zum 1870-72 erbauten Aquädukt in Baden, welches frisches Quellwasser vom Schneeberg nach Wien transportiert.

Bild 31: Gegenüber interessiert mich vor allem dieser vorgelagerte Mugel mit dem auffallenden Föhrenbewuchs.

Bild 32: Er gehört zum Badener Lindkogel (582m), mein Tagesziel.

Bild 33: Ein weiterer sichtlich verfallener Turm steht etwas abseits auf einem Felsen.

Bild 34: Vor dem nächsten Anstieg muss ich ins Helenental hinab, warme Farben:

Bild 35: Die Höhenburg von unten.

Dann ging ich über die Brücke zum geschlossenen Wirtshaus Hauswiese und überlegte, wo ich weglos nach Norden den Hang hinaufstechen könnte. Bereits im August war ich mit Maria hier und hatte vergebens die Ruine Scharfeneck gesucht. Beim Hinaufgehen sehe ich wieder den Felsblock vom letzten Mal, nur von der anderen Seite, wo nichts ist außer ein paar Kletterrouten. Also doch zum unscheinbareren Hügel weiter links.

Bild 36: Am "Nordgrat" mit ein paar Felsrippen entlang, dankbar für die Bäume zum Festhalten im steilen Laubwald.

Bild 37: Ruine Scharfeneck

Zwei mächtige Stützmauern sind alles, was von der Ruine übrig geblieben ist, die Burg war um 1100 besiedelt und wurde spätestens im 13. Jahrhundert wieder verlassen. Sie konnte sich nicht gegen die Nachbarburgen durchsetzen. Urkundlich erwähnt wurde 1405 ein Friedrich von Scharffenekk, die Mauern sind jedoch älter datiert worden.

Etwas oberhalb kommt mir das Gelände eigenartig bekannt vor und tatsächlich waren Maria und ich hier schon mal, als wir von weiter rechts kommend über felsigeres Gelände um dichtes Gebüsch herumgingen. Wir befanden also schon fast in Sichtweite der Ruine, deren Mauern von Norden kommend allerdings nicht sichtbar sind.

Bild 38: Auch diese freie Fläche erkannte ich wieder.

Wir gingen dann weiter rechts durch den Jungwald und fanden dort auch ein paar Steinmänner, aber keine Ruine. Ich mache es heute besser und meide den dichten Wald und gehe stattdessen weiter links erst auf einem schwach erkennbaren Forstweg und dann leicht ansteigend durch den Wald.

Bild 39: Blühende Erdprimel (Primula vulgaris) Anfang November ...

Bild 40: Weiter oben stoße ich auf diesen schönen Weg.

Er führt in einem weiten Bogen stetig steigend auf die Nordseite des Lindkogels, dort verlasse ich bei einer Kreuzung den Weg und auf schwach erkennbarem Pfad komme ich ...

Bild 41: ...beim höchsten Punkt des Badener Lindkogels (582m) mit KT-Stein, Sichtpflock und Steinmann heraus.

In Sichtweite ist bereits der sieben Meter niedrigere Südgipfel.

Bild 42: Dort befindet sich mein begehrtes achte Rote Kreuz.

Begonnen hatte ich meine Serie im Vorjahr mit dem Schacher, weiter gings mit Katharinenschlag, Hochwald, Sengenebenberg, Höhenberg, Sirnitzgupf und Sooßer Lindkogel.

Vom Badener Lindkogel ging ich mehr intuitiv nach Südosten weiter und fand bald darauf wieder einen breiten Weg.

Bild 43: Zurück am Weg, im Hintergrund links das Gipfelwäldchen.

Bild 44: Die kenne ich doch!

Am 30. Juni hatte ich im hüfthohen Gemüse ebenfalls schon nach dem Gipfel gesucht, hier dann aber umgedreht. Wie schon beim Scharfeneck war ich nicht weit entfernt.

Abermals nutzte ich das Vorwissen aus den Fehlversuchen und ging kurz weglos nach Südosten weiter, ehe ich auf den Forstweg traf, den ich auch damals schon hinabgegangen bin.

Bild 45: Ruine Rauheneck (um 1130)

Bild 46: Nach langem Straßenhatscher zurück in Baden.

Ohne jeglichen Zeitdruck fuhr ich dann mit der Badener Bahn zurück nach Wien.

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