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Wetterbericht für Innsbruck - experimentell

--- Achtung - es handelt sich hier um eine Prognose im Testverfahren --- für falsche Vorhersagen übernimmt www.inntranetz.at keine Haftung ---

Lokalprognose für Innsbruck
gültig von Samstag,26.Mai 2007, 06.00 Uhr MESZ bis Montag, 28.Mai 2007, 20 Uhr MESZ
herausgegeben am Freitag, 25.Mai 2007, 22.00 Uhr MESZ

Wetterlage am 26.Mai 2007, 14 Uhr MESZ:

Quelle: www.wetter3.de

Die seit Tagen andauernde gradientschwache Wetterlage über dem Alpenraum und Mitteleuropa stellt sich ab Morgen um. Ein von Nordwesten vorstoßender Langwellentrog gliedert das tagelang stationäre Höhentief über der Iberischen Halbinsel wieder in die Frontalzirkulation ein und lässt dieses damit langsam nordostwärts ziehen. In der Folge kann sich ab Samstag im Alpenraum eine schwache bis mäßige Südanströmung ausbilden.

Gleichzeitg hat sich über weiten Teilen Frankreichs, Benelux und Deutschlands eine flache Tiefdruckrinne entwickelt, die gemeinsam mit der massiven Warm- und Feuchtezufuhr zu zahlreichen Gewittern am Freitag geführt hat. Diese bestehen auch in den Nachtstunden fort und verschmelzen zu einem oder zwei mesoskaligen konvektiven Systemen. Durch die Annäherung kühlerer Atlantikluft an die feuchtwarme Luftmasse über Mitteleuropa entwickelt sich ein Bodentief voraussichtlich über Ostfrankreich, das im Verlauf des Sonntags nordwärts zieht. Von Westen nähert sich das an den vorstoßenden Höhentrog gekoppelte, zweite, deutlich stärkere Bodentief, dessen Kaltfront Westösterreich vorauss. am späten Sonntag abend erreichen wird. Sie verschmilzt mit der Kaltfront des ersten Bodentiefs bzw. eines weiteren Tiefdruckkerns an dessen Kaltfront.

In der Nacht zu Montag und am Montag überquert die Kaltfront in Verbindung mit einer Genuatiefentwicklung das Vorhersagegebiet mit kräftigen Niederschlägen, die Schneefallgrenze sinkt dabei deutlich ab.

Vorhersage bis Montag abend:

Die Nacht auf Samstag verläuft anfangs noch bewölkt, in der zweiten Nachthälfte klart es auf, dann bildet sich flacher Bodennebel bzw. Hangnebel. Die Tiefstwerte liegen um 14°C, dabei weht zunächst schwacher Westwind, der zum Morgen hin langsam zulegt und vorföhnigen Charakter annimmt. Vormittags können sich aufgrund der bestehenden Feuchte an den Hängen rasch wieder Quellungen entwickeln, einzelne Schauer über den Bergen sind dabei nicht ausgeschlossen. Der vorföhnige Westwind verstärkt sich weiter und am frühen Nachmittag ist mit Durchbruch des Südföhns zu rechnen. Die Höchstwerte liegen bei 27-29°C. Der Südföhn hält bis in die Abendstunden an und erreicht in Böen Sturmstärke. Abgesehen von Quellungen über den Bergen und Föhnwolken verläuft der Tag ab Mittag weitgehend sonnig.

In der Nacht zu Sonntag kühlt es bei wenig Bewölkung bis klarem Himmel auf Werte um 14°C ab, der vorföhnige Westwind übernimmt nachts wieder das Regime. Bereits am Vormittag ist mit erneutem Föhndurchbruch zu rechnen, mit Höchstwerten um 25-27°C wird es jedoch nicht mehr ganz so warm. Nachmittags schwächt sich die Südströmung dann deutlich ab, von Westen nähern sich erste Schauer und Gewitter. Bis zum Abend sind einzelne Gewitter nicht ausgeschlossen - diese können durchaus heftig mit großen Hagel, Starkregen und schweren Sturmböen ausfallen. Das Föhnende sollte am späten Nachmittag bis Abend liegen.

In der Nacht zu Montag greift ein konvektiv durchsetztes Regengebiet auf ganz Tirol über, anfangs sind noch Gewitter möglich. Die Schneefallgrenze sinkt von anfangs 3000m auf 1500m am Montag morgen ab. Der Montag selbst bringt häufig Niederschläge, oberhalb 1500-1700m als Schnee. Die Höchstwerte liegen um 13°C.

Verifikation am Montag abend

Entgegen der Prognose kam es am Samstag weder zu vorföhnigem Westwind noch zu Föhn, am frühen Nachmittag gab es ein kräftiges Gewitter mit Sturmböen am Flughafen. Der Höchstwert lag mit 25,5°C am Flughafen deutlich unter der Prognose, da es durch das Gewitter vorübergehend stark abkühlte und im Anschluss die Sonneneinstrahlung nicht mehr ausreichte, um die Temperaturen nochmals höher zu treiben. Warum kam der Föhn nicht? Der Druckfall im Alpenvorland war schwächer als erwartet, da die Bodentiefentwicklung anders als vorhergesagt einsetzte. Damit konnte sich kein ausreichendes Druckgefälle über das Wipptal hinweg aufbauen, stattdessen zogen mit der schwachen südlichen Strömung immer wieder Gewitterzellen von Südtirol über den Brenner nordwärts.

In der Nacht auf Samstag und Sonntag war es mit 11,4 bzw. 12,5°C kälter als vorhergesagt, da es aufgrund der Gewitter kräftig(er) abkühlte und anschließend bereits die Strahlungsbilanz umkehrte (langwellige Ausstrahlung überwog). Am Sonntag brach der Föhn wie vorhergesagt in den Mittagsstunden durch (etwa 13 Uhr MESZ), die Höchstwerte lagen bei 25,2°C - damit knapp im vorhergesagten Bereich. Entgegen der Prognose verstärkte sich aber die Föhnströmung in den Nachmittags- und Abendstunden. Maßgeblicher Grund dafür ist das südlichere Abtropfen des Höhentiefs von Nordwesten mit der damit verbundenen stärkeren und längerdauernden Südanströmung der Alpen als noch am Freitag in den Modellen ersichtlich. Als Folge davon konnten sich untertags auch keine Gewitter ausbilden, der Niederschlag wird vorauss. ebenfalls erst im Laufe des Montags auf Innsbruck übergreifen.

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