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Synoptische Übersicht für Österreich - experimentell

Synoptische Lage am 22. August 2007, 22 MESZ

Ein intensiver Höhentrog erstreckt sich von Spanien über Frankreich bis nach Deutschland. Zunächst verändert er seine Lage kaum, an seiner Ostflanke laufen Kurzwellentröge nach Nordosten ab. Im Laufe des Donnerstags schnürt sich der südwestliche Teil des Höhentrogs über der Iberischen Halbinsel ab, während der nordöstliche Teil in den Kaltluftkörper über dem Nordatlantik eingegliedert wird. Am Freitag abend schwenkt dessen Trogachse über Mitteleuropa südostwärts. Nachfolgend kann sich über Mitteleuropa deutlich höheres Geopotential etablieren.

Am Donnerstag erfolgt ein teils aktiver Luftmassenwechsel von West nach Ost, nachfolgend strömt unverändert warme, aber deutlich trockenere Luft aus nördlichen Richtungen nach Österreich.

Vorhersage für Österreich bis Samstag abend, 25. August 2007

In der Nacht zu Donnerstag ziehen von Osttirol über Kärnten, Steiermark bis nach Niederösterreich und Burgenland teils kräftige Schauer und Gewitter hinweg. Im äußersten Westen treten einzelne Regenschauer auf, die von Süden her übergreifen. Sonst überwiegt weiter föhniges Absinken mit stellenweise kräftigen Windböen in den typischen Föhnstrichen. In Oberösterreich verläuft die Nacht überwiegend klar und es bleibt trocken.

Am Donnerstag entwickeln sich am Vormittag zunächst in Osttirol und Kärnten einzelne Schauer, am Nachmittag dehnen diese sich bis zur Steiermark und Niederösterreich aus. Die Gewittergefahr steigt dann deutlich an, und erneut sind Sturmböen und teils großer Hagel möglich, besonders im Grazer Becken. Alpennordseitig bleibt es überwiegend bei einem Mix aus Sonne und einigen Quellwolken, Schauer treten aber nur vereinzelt, am Ehesten in Oberösterreich, auf, sonst wird es wieder teils föhnig. Der Wind weht im Flachland überwiegend schwach aus südlichen und östlichen Richtungen.

Am Freitag wird es vielfach sonnig und es bleibt weitgehend trocken. Nur ganz im Westen sowie entlang des Alpenhauptkamms sind einzelne Regenschauer nicht ausgeschlossen. Der Wind dreht nördl. der Alpen auf nördliche Richtungen, südlich bleibt es bei schwachem Südwind.

Für Samstag ist die Wetterentwicklung momentan noch unsicher. Die Neigung zu Schauern und Gewittern steigt wieder etwas an.

Weitere Wetterentwicklung:

Nach dem letzten GFS-Lauf fällt das Geopotential über Skandinavien ab dem Wochenende deutlich, zugleich herrsch hoher Luftdruck über dem Ostlantik. Zwischen beiden Druckgebieten strömt kältere Luft nach Süden in Richtung Mitteleuropa, erreicht dieses aber entgegen den letzten Modellläufen nicht mehr. Stattdessen wird der oben erwähnte, über der Iberischen Halbinsel abgespaltene Trog wieder in den Nordatlantiktrog eingegliedert und soll zu Wochenbeginn deutlich wärmere Luft nach Mitteleuropa führen.

Die anderen Modelle (EZ; GEM; UKMO; GME) verfolgen weiterhin eine moderate Abkühlung von Nordwesten unter Hochdruckeinfluss. Die Unsicherheiten ab Samstag sind also weiterhin sehr groß, was die weitere Wetterentwicklung betrifft.


Vorhersage für Innsbruck bis Donnerstag abend:

Der Südföhn hebt bis Mitternacht in Innsbruck ab, im Wipptal weht er weiter. Nachfolgend setzt wieder vorföhniger Westwind in Innsbruck ein. Es bleibt teils klar, teils ziehen Wolkenfelder von Südtirol über Innsbruck hinweg. Die Niederschlagswahrscheinlichkeit ist aber gering. Die Tiefstwerte liegen um 13°C. Am Donnerstag ziehen immer wieder hohe und mittelhohe Wolkenfelder über das Inntal, es bleibt aber trocken. Der Föhn bricht spätestens mittags wieder nach Innsbruck durch und erreicht erneut Sturmstärke. Die Höchstwerte liegen um 25°C.

Verifikation für Innsbruck bis Donnerstag abend:

Der Südföhn hob zwar ab, setzte aber ab Mitternacht erneut. Abgesehen von der Höchsttemperatur (27°C) ist die Prognose voll eingetroffen. Bemerkenswert war, dass Föhnmaximum und Bedeckungsgrad erneut zusammenfielen ("Dimmerföhn").

herausgegeben am 22.08.2007 um 22:00 Uhr

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