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Synoptische Übersicht für Österreich - experimentell

Wichtiger Hinweis:

Diese Wetterprognose ist folgendermaßen gegliedert: In der synoptischen Lage wird die großräumige Wetterentwicklung mit Einfluss auf Österreich mit synoptischen Fachbegriffen geschildert (und soll somit für interessierte Laien einen Anreiz liefern, dazuzulernen). Im Anschluss folgt eine 3-Tages-Detailprognose für Österreich, die sich jedoch auf die Prozesse im Wettergeschehen beschränkt (keine Angabe von Zahlenwerten). Die weitere Wetterentwicklung liefert die vorauss. Entwicklung für die folgenden zwei Tage, basierend auf den neusten Modellvorhersagen. Falls notwendig, werden besondere Hinweise zur Wetterlage oder Warnsituation ausgegeben. Detailliertere Vorhersageangaben finden sich schließlich in der Lokalprognose für Innsbruck-(Stadt) - hierbei bedeutet die Angabe eines Wertes z.B. "um 5°C" eine Schwankungsbreite von 1K, d.h. 4-6°C. Die Vorhersagen werden von Inntranetz.at eigenständig angefertigt - für falsche Vorhersagen übernimmt Inntranetz.at keine Haftung!

herausgegeben am 21.10.2007 um 15.40 Uhr MESZ:

Synoptische Lage am 21. Oktober, 20.00 MESZ

Sonntag abend...reicht ein kräftiger Kurzwellenkeil von den Kanarischen Inseln über die Biskaya, Nordsee bis nach Fennoskandinavien. Weiter stromaufwärts laufen mehrere Kurzwellentröge mit zugehörigen Sturmzyklogenesen ab, die mit Warmluftadvektion die Keilogenese weiter stützen. Ein aus zwei kräftigen Kurzwellentrögen bestehenden Höhentief liegt dagegen über Österreich bzw. östlich von Tunesien. Das südliche System hat auf seiner Vorderseite ein kräftiges Bodentief induziert, das in den nächsten Stunden über den Balkan nordostwärts zieht und eine Spur der Verwüstung hinterlassen wird (extreme Sturzfluten, heftige Gewitter mit Orkanböen, großem Hagel und starke Tornados).

Das nördliche System zieht bis Montag mittag unter Abschwächung über die Alpen und verschmilzt mit dem südlichen System zu einem ausgedehnten Haupttief. An der Adria stellt sich dabei eine ausgeprägte Borasituation ein, die mit Orkanböen einhergehen wird. Kräftige Warmluftadvektion vorderseitig des Troges führt zu einem Temperaturanstieg in Österreich von Osten her, der sich jedoch aufgrund der stabilen Schichtung nicht überall bis zum Boden durchsetzen kann.

Bis Dienstag abend verbleibt Österreich unter Einfluss des sich abschwächenden Höhentiefs über der Adria unter positiver Schichtdickenadvektion von Osten her. Die Temperaturen bleiben in der freien Atmosphäre nahezu unverändert und steigen in der Grenzschicht allmählich an, woraus eine stabile Schichtung resultiert und Niederschläge entsprechend stratiform ausfallen.

Vorhersage für Österreich bis Dienstagabend, 23.Oktober 2007

Heute bleibt es im Nordstau der Alpen überwiegend bedeckt, nur in einigen Alpentälern kann sich kurz die Sonne zeigen. Auch im ostösterreichen Flachland kommt die Sonne ab und zu zum Vorschein, südlich der Alpen scheint sie auch länger. Vor allem an der Alpennordseite kann es teilweise länger schneien. Der Wind ist nur schwach unterwegs und kommt aus nördlichen Richtungen, im Donauraum auch aus Nordwest.

Nachts bleibt es meist bedeckt, südlich der Alpen anfangs noch aufgelockert. In der zweiten Nachthälfte setzt von Südosten her Niederschlag ein, der alpensüdseitig im Flachland meist als Regen fällt, nordseitig bis in tiefe Lagen als Schnee.

Am Montag breitet sich der Niederschlag auf ganz Österreich aus - der Schwerpunkt liegt dabei vorauss. im Südosten und Osten. Die Schneefallgrenze liegt zwischen 300 und 600m, alpensüdseitig auch höher. Der Wind kommt weiter aus Nord und frischt vom Wiener bis zum Grazer Becken auf.

Am Dienstag weitere Niederschläge, teilweise ergiebig in Ober- und Niederösterreich bis zur Südsteiermark, allmählich steigende Schneefällgrenze von Osten her. Der Wind frischt besonders vom Mühl- bis zum Weinviertel und im Südosten deutlich auf, in freien Lagen weht er stark bis stürmisch.

Besondere Hinweise:

Oberhalb 600-1000m bleibt es winterlich, in den Ostalpen teilweise ergiebige Neuschneemengen mit steigender Lawinengefahr, in höheren Lagen Schneeverwehungen. Bergtouren in ausgesetztem und windexponiertem Gelände sowie Karrinnen vermeiden.

Weitere Wetterentwicklung:

Der Tiefdruckeinfluss bleibt auch am Mittwoch und Donnerstag bestehen, mit einem kräftigen Hochdruckgebiet über Skandinavien und einer Tiefdruckrinne im Mittelmeerraum gelangt mit einer östlichen Strömung allmählich etwas wärmere Luft nach Österreich. Zeitweise fallen weitere Niederschläge mit allmählich steigender Schneefallgrenze über 1400m in den Ostalpen und rund 1000m in den Westalpen.


Vorhersage für Innsbruck bis Montag abend:

Die Druckverteilung mit dem synoptisch höheren Luftdruck im Nordwesten und dem hydrostatisch höherem Luftdruck im Oberland durch die dort aufgelockerten Nächte und stärkerer Abstrahlung haben dazu geführt, dass in den Nachtstunden Ausfließen überwiegt hat und die von den Modellen prognostizierten Niederschläge bei weitem nicht in dem Ausmaß eingetroffen sind.

In den nächsten Stunden und bis Montag abend verlagert sich das Bodenhoch jedoch von Westeuropa zur Ostsee und das Druckgefälle im Inntal dreht sich schon heute abend und nachts langsam um.

Die Höchstwerte wurden heute mit rund 5°C erreicht, das Einfließen hält nun im Gegensatz zu den Vortagen auch nachts und bis morgen abend an. In den Abendstunden beginnt es damit vom Unterland und den Bergen her wieder zu schneien. Die Tiefstwerte liegen um den Gefrierpunkt. Morgen mit 2-3°C kühler als heute. Der Schneefall zieht sich zwar tagsüber wieder in die Berge zurück, kann jedoch zeitweise ins Tal vorstoßen. Mit ergiebigen Mengen wird jedoch nicht gerechnet.

Verifikation der Vorhersage für Innsbruck bis Montag abend:

Die Tiefstwerte lagen um 2°C, die Höchstwerte um 4°C, Niederschlagsprognose eingetroffen. Der Wind kam dagegen erneut vom Oberland her.

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