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Synoptische Übersicht für Österreich - experimentell

Wichtiger Hinweis:

Diese Wetterprognose ist folgendermaßen gegliedert: In der synoptischen Lage wird die großräumige Wetterentwicklung mit Einfluss auf Österreich mit synoptischen Fachbegriffen geschildert (und soll somit für interessierte Laien einen Anreiz liefern, dazuzulernen). Im Anschluss folgt eine 3-Tages-Detailprognose für Österreich, die sich jedoch auf die Prozesse im Wettergeschehen beschränkt (keine Angabe von Zahlenwerten). Die weitere Wetterentwicklung liefert die vorauss. Entwicklung für die folgenden zwei Tage, basierend auf den neusten Modellvorhersagen. Falls notwendig, werden besondere Hinweise zur Wetterlage oder Warnsituation ausgegeben. Detailliertere Vorhersageangaben finden sich schließlich in der Lokalprognose für Innsbruck-(Stadt) - hierbei bedeutet die Angabe eines Wertes z.B. "um 5°C" eine Schwankungsbreite von 1K, d.h. 4-6°C. Die Vorhersagen werden von Inntranetz.at eigenständig angefertigt - für falsche Vorhersagen übernimmt Inntranetz.at keine Haftung!

herausgegeben am 08.12.2007 um 14.40 Uhr MEZ:

Synoptische Lage am 08. Dezember 2007, 19.00 MEZ

Samstag abend...in einer nordwestlichen und stark verwellten Höhenströmung von Neufundland bis zum Alpenraum entwickeln sich immer wieder kräftige Tiefdruckgebiete, die in weiterer Folge auch Mitteleuropa beeinflussen. In den Abendstunden liegt ein kleinräumiges, aber recht intensives Tiefdruckgebiet westlich von Irland. An seinem Okklusionspunkt über Nordengland setzt in der ersten Nachthälfte Zyklogenese ein, welche bis zum Sonntag vormittag deutlich wärmere und feuchte Luft nördlich der Alpen advehiert. Die zuvor eingeflossene Kaltluft um den östlichen Alpenbogen in die Poebene wird dadurch jedoch nicht ausgeräumt und verstärkt das hydrostatische Druckgefälle über den Alpenhauptkamm hinweg deutlich. Jedoch setzt bereits in den Vormittagstunden allmählich durch das Eindringen kälterer Luft in den Golf von Genua dort Bodenzyklogenese ein, welche zum Einen die südwestliche Anströmung der Alpen abschwächt und durch Warmluftadvektion von Südosten her auch das hydrostatische Druckgefälle abbaut. Bis Mitternacht verlagert sich das Genuatief zur kroatischen Küste, das ehemalige Orkantief bei Irland zieht unter deutlicher Abschwächung über den Ärmelkanal nach Benelux und führt an seiner Südflanke nochmals zu recht intensiven Südwestwinden.

Montag morgen liegt das Vorhersagegebiet zwischen dem abziehenden Balkantief und dem weiter sich auffüllenden Tief über der Mitte Deutschlands. Nachfolgend baut sich ein kurzwelliger, aber recht stark amplifizierter Keil von den Kanarischen Inseln bis nach Island auf und schneidet Mitteleuropa in weiterer Folge vom atlantischen Einfluss vollständig ab.

Vorhersage für Österreich bis Montag abend, 10. Dezember 2007

Samstag nachmittag und abend lockert die dichte Bewölkung im Nordstau der Alpen weiter auf und in den Tälern kann sich immer häufiger auch die Sonne durchsetzen. Im restlichen Flachland weniger Wolken und längerer Sonnenschein, lediglich in Kärnten und der Steiermark ziehen hohe Wolken durch, die die Sonne etwas milchig erscheinen lassen können. Der Wind weht schwach aus Nordwesten im Norden und Nordost im Osten und Süden. In der ersten Nachthälfte von Westen her Bewölkungsverdichtung und in Vorarlberg einsetzender Regen, mit steigender Schneefallgrenze von anfangs 1200m auf später 1500m. Sonst zunächst weitgehend klar mit örtlicher Bildung von Nebel- oder Hochnebelfeldern. In der zweiten Nachthälfte allmählich zulegender Südwind in den Höhenlagen und in begünstigten Alpentälern Südföhn.

Am Sonntag von West nach Ost durchziehende Niederschläge, vor allem von Osttirol bis zum Burgenland auch ergiebigere Mengen möglich. Die Schneefallgrenze pendelt generell um 1500m, sinkt aber zum Abend langsam ab. Der Wind kommt aus unterschiedlichen Richtungen, mit Annäherung des Genuatiefs dreht er im Süden auf östliche Richtungen, im Norden Südwest bis West. Abgesehen von den Hochlagen ist er nur schwach bis mäßig unterwegs.

Am Montag in Vorarlberg bis Tiroler Oberland zeitweise etwas Regen oder Schauer, oberhalb 1000m als Schnee. Sonst überwiegend trocken, wenn auch nur wenig Sonne erwartet wird. Der Wind weht im Norden aus West bis Nordwest und frischt im Donauraum teilweise stark auf, auf der Alpensüdseite schwachwindig.

Besondere Hinweise:

keine

Weitere Wetterentwicklung:

Am Dienstag verlagert sich das Tief unter weiterer Auffüllung nach Osteuropa, dabei dreht die Strömung in den unteren Schichten auf Nord bis Nordost bei recht schwachem Druckgradienten. Gleichzeitig verstärkt sich der Keil über Westeuropa und schlägt eine Brücke von der Biskaya bis nach Skandinavien. Von Norden her setzen gegen Mittag Niederschläge auf der Alpennordseite ein, die auch am Mittwoch anhalten und zunehmend Schnee bis in tiefe Lagen bringen. Auf der Alpensüdseite hingegen weitgehend trocken und auch etwas Sonne.

Vorhersage für Innsbruck bis Sonntag abend:

Nachmittags weitgehend trocken und zeitweise auch etwas Sonne. Bei schwachem Taleinwind liegen die Höchstwerte um 5°C. Nachts im Wipptal aufkommender Südföhn, in Innsbruck in der zweiten Nachthälfte einsetzender vorföhniger Westwind. Zum Morgen hin nur geringe Abkühlung und in den Morgenstunden ist mit Südföhn auch in Innsbruck zu rechnen. Bereits am Vormittag von Westen her schauerartiger Niederschlag, oberhalb 1200m als Schnee. Nachmittags noch geringer Niederschlag, abends bereits wieder abklingend. Die Höchstwerte liegen bei Südföhn um 6°C am Morgen, sonst um 4°C. Der Wind weht weiterhin aus West, schwächt sich aber mit einsetzendem Niederschlag ab.

Verifikation der Vorhersage für Innsbruck bis Sonntag abend:

Prognose bis zum Morgen eingetroffen, jedoch kein Föhndurchbruch. Höchstwerte bei 4°C. Kein nennenswerter Niederschlag, durchgehend Ausfließen.

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