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Synoptische Übersicht für Österreich - experimentell

Wichtiger Hinweis:

Diese Wetterprognose ist folgendermaßen gegliedert: In der synoptischen Lage wird die großräumige Wetterentwicklung mit Einfluss auf Österreich mit synoptischen Fachbegriffen geschildert (und soll somit für interessierte Laien einen Anreiz liefern, dazuzulernen). Im Anschluss folgt eine 3-Tages-Detailprognose für Österreich, die sich jedoch auf die Prozesse im Wettergeschehen beschränkt (keine Angabe von Zahlenwerten). Die weitere Wetterentwicklung liefert die vorauss. Entwicklung für die folgenden zwei Tage, basierend auf den neusten Modellvorhersagen. Falls notwendig, werden besondere Hinweise zur Wetterlage oder Warnsituation ausgegeben. Detailliertere Vorhersageangaben finden sich schließlich in der Lokalprognose für Innsbruck-(Stadt) - hierbei bedeutet die Angabe eines Wertes z.B. "um 5°C" eine Schwankungsbreite von 1K, d.h. 4-6°C. Die Vorhersagen werden von Inntranetz.at eigenständig angefertigt - für falsche Vorhersagen übernimmt Inntranetz.at keine Haftung!

herausgegeben am 08.01.2008 um 20.10 Uhr MEZ:

Synoptische Lage am 08.Jänner 2008, 19.00 MEZ

Dienstag abend...eine von kurzwelligen Störungen beherrschte, zonalisierende Höhenströmung auf dem Nordatlantik schickt immer wieder kleinräumige, aber recht intensive Bodenzyklonen nach West- und Nordeuropa. Der Großteil des Kontinents verbleibt dabei zunächst noch unter schwachem Höhenkeileinfluss. Den Auftakt der kommenden Zyklonenparade liefert ein recht intensives Sturmtief über den Britischen Inseln (s.o.), das diese mit viel Wind und Regen überqueren wird. Bis morgen früh vertieft sich die Zyklone weiter und führt über Nordengland und Schottland zu streckenweise heftigen Orkanböen. Seine zugehörige Kaltfront zieht bis Mittwoch abend über die Mitte Deutschlands, verlagert sich aber aufgrund Strömungsparallelität kaum weiter nach Süden. Im Vorhersagegebiet kann sich somit weiterhin schwacher antizyklonaler Einfluss behaupten.

Ein in die Höhenströmung gebettetes Kommatief zieht am Mittwoch und in der Nacht zu Donnerstag über Südengland rasch weiter zur Nordsee und führt in seinem Bereich nochmals zu markant auffrischenden Winden. Nachfolgend entwickelt sich an der Frontalzone ein weiteres Sturmtief, dessen Kern Donnerstag früh voraussichtlich über Irland zu liegen kommt. Vorderseitig nimmt die Strömung in allen Schichten über West- und Mitteleuropa langsam zu und dreht auf Südwest. Österreich verbleibt jedoch bis zum Abend weiterhin unter schwachem Keileinfluss.

Im Laufe des Freitags entwickelt sich im Sog der Sturmtiefentwicklung im kaltaktiven Bereich an einer Art sekundären Frontalzone ein weiteres, kräftiges Tiefdruckgebiet, welches die Warmluftadvektion über Mitteleuropa nochmals verschärft und aus jetziger Sicht zu einem weiteren, markanten Föhnereignis entlang der Nordalpen führen wird.

Vorhersage für Österreich bis Freitag abend, 11.Jänner 2008

Nachts ist es im Großteil Österreichs klar, örtlich kann sich allerdings dichter Bodennebel bilden. Im Norden ziehen lockere Schleierwolken vorüber, in Unterkärnten hält sich hingegen teils dichter Hochnebel die ganze Nacht. Der Wind weht meist schwach aus südlichen Richtungen, lediglich entlang des Alpenhauptkamms kann er leicht föhnig auffrischen.

Im Tagesverlauf überquert eine schwache Kaltfront Österreich von West nach Ost. Niederschläge fallen aber nur vereinzelt, bevorzugt in Vorarlberg und dem westlichen Tirol sowie vom Inn- bis zum Mühlviertel. Sonst bleibt es überwiegend trocken. Mit Frontdurchgang dreht der Wind von Südwest auf Westnordwest, frischt aber nur in freien Lagen sowie im Hochgebirge stärker auf. Der Hochnebel im Klagenfurter Becken bleibt vorauss. ganztägig bestehen. Die Schneefallgrenze liegt um 1600m.

Am Donnerstag bleibt es in ganz Österreich trocken und bei langsam auf südliche Richtungen drehenden Winden kommt vor allem im Norden und Osten zeitweise die Sonne hervor. Auch in Vorarlberg und dem Tiroler Oberland wird es zum Abend zunehmend föhnig. Weiterhin dichte Hochnebelfelder sind wieder auf der Alpensüdseite zu erwarten.

Am Freitag baut sich mit einem Tief über Westeuropa ein kräftiges Druckgefälle über die Alpen hinweg auf. Nördlich der Alpen bricht der Südföhn in den meisten, dafür prädestinierten Tälern durch und auch sonst scheint von Vorarlberg bis zum Weinviertel verbreitet die Sonne. Von Osttirol bis zur Südsteiermark bewölkt es sich hingegen zunehmend und leichter Regen setzt zeitweise ein. Der Wind wird auf jeden Fall ein Thema sein - er weht am Alpenostrand sowie entlang des Alpenhauptkamms und in Föhnregionen stürmisch. Es wird für die Jahreszeit sehr mild, in Föhnregionen oft zweistellige Höchstwerte.

Besondere Hinweise:

Am Freitag in bevorzugten Alpentälern teilweise schwere Sturmböen durch Südföhn möglich.

Weitere Wetterentwicklung

Am Samstag sorgt eine Genuazyklone für kräftige, in den Nordalpen allmählich wieder in tiefere Lagen in Schnee übergehende Niederschläge. Am Sonntag kommt vorderseitig eines neuerlichen Sturmtiefsystems über den Britischen Inseln erneut Warmluftadvektion auf. Inwiefern diese auf Österreich übergreift, ist jetzt noch nicht abzusehen.

Vorhersage für Innsbruck bis Mittwoch abend:

In der Nacht zu Mittwoch Abkühlung auf -3°C und erneut dichter Bodennebel. Umlaufender Wind. Morgen vormittag rasche Nebelauflösung und von Westen her Aufzug von Wolken in verschiedenen Höhen. Im Wipptal Föhn, in Innsbruck vorföhniger Westwind. Überwiegend trocken.

Verifikation der Vorhersage für Innsbruck bis Mittwoch abend:

Mit -6°C und fehlendem Nebel deutlich kälter als erwartet. Bewölkungsvorhersage stimmte. Im Wipptal Föhn, nachmittags eine Art Rotorföhn, jedoch kein vorföhniger Westwind in Innsbruck. Trocken.

Mittelfristprognose vom Stand des 11. Jänners sehr gut, Föhnprognose für Westösterreich ebenfalls, jedoch unerwartet zäher Hochnebel in den Niederungen Nord- und Ostösterreichs.

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